Unterstützung über die Bezirksgrenzen hinaus
03.09.2019 FrickFeuerwehren Aarau, Frick und Rheinfelden: Gemeinsame Ziele
Die Feuerwehren von Aarau, Frick und Rheinfelden ziehen gemeinsam in dieselbe Richtung. Der erste Nagel war bereits im Frühjahr eingeschlagen worden mit einer taktischen Ausbildung. Nun folgte der Praxistest mit einer Übung zur Bewältigung eines Grossereignisses.
Paul Roppel
Mit grossem Interesse verfolgte Lukas Dickmann, Vizekommandant der Feuerwehr Rheinfelden, das intensive Geschehen zwischen den Feuerwehren Frick und Aarau auf dem Industriegelände in Densbüren, denn er wird den nächsten Schritt im koordinierten Geschehen mit diesen Partnern veranlassen. Während zwei Abenden trafen sich nämlich je die Hälfte der Stabsverantwortlichen aus beiden Organisationen zur üppig angelegten Übung zur Bewältigung eines Grossereignisses. Involviert waren auch Delegierte der Kantonspolizei mit Erwin Bhend, Stützpunktchef Frick, und dessen Gruppenchef Roman Angst, sowie Marcel Klauenbösch, Chef der Sanitätsnotrufzentrale und Kantonaler Einsatzleiter Sanität. Der Drehbuchablauf umschrieb einen Grossbrand in einem Industriekomplex mit hoher Verletztenzahl.
Anspruchsvolles Szenario ausgedacht
Während drei Abenden hatten sich die Stabchefs Unterstützung der Feuerwehren Frick und Aarau, Roger Weber und Simon Mühlebach das anspruchsvolle und minutiös ablaufende Szenario mit supponierten Aktionen ausgedacht. Zahlreiche Übungsgehilfen unter Übungsleiter Weber brachten Informationen, Problemstellungen und einige unerwartete Regieanweisungen ins Geschehen. Um dem Ausbildungsziel zusätzlich gerecht zu werden, wurden die Feuerwehrteams gegenseitig personell durchmischt. Als erste eintreffende Feuerwehr setzte sich Aarau mit dessen Kommandant David Bürge als Einsatzleiter mit der Bewältigung der Chaosphase und den Sofortmassnahmen in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes auseinander. Nach dem Eintreffen der Fricktaler bildete er einen zusätzlichen Abschnitt Frick und stellte sich einen Verbindungsoffizier zur Seite. Rettungsdienste und Polizei meldeten sich und die Hauptstrasse musste gesperrt, sowie naheliegende Gebäude evakuiert werden. Aufgrund der immer grösser werdenden Komplexität und der Eskalation zum Grossereignis, wurde nach einem Übergaberapport an einem entfernteren Standort eine neue übergeordnete Führung unter der Leitung von Daniel Näf installiert. Die neue Führungsstruktur stärkte Stabchef Rolf Amsler mit regelmässigen Rapporten unter den verschiedenen Fachbereichen und Partnerorganisationen.
Führen von Grossereignissen geübt
Die Zielsetzung der knapp zweistündigen Aktionen war generell die Vertiefung der Zusammenarbeit in der Führungsunterstützung, sagte Weber. Als Grundlagen dienten die frisch entwickelten Dokumente der Feuerwehr Koordination Schweiz. «Wenn die Stützpunktfeuerwehr Frick in Rheinfelden zum Einsatz kommt, trifft sie dieselben Führungs- und Stabsstrukturen an wie auch in Aarau», betonte Weber. Deshalb werde an den drei Orten genau gleich instruiert. «Wir haben in Rheinfelden viele Objekte, wo die Stützpunktfeuerwehr Frick zum Beispiel bei Störfallbetrieben im Ereignisfall fix aufgeboten wird», ergänzt Lukas Dickmann, der nun eine ähnliche Übung zur Bewältigung eines Grossereignisses mit den Fricker Kollegen ausarbeiten wird. Das ganze hatte unter den drei Feuerwehren seinen Auftakt im Frühjahr in Rheinfelden genommen, als die Stabsoffiziere in sechs Postenarbeiten die ersten Schritte zum gemeinsamen Vorgehen eingeleitet hatten.