Das «Kult-Jurapark-Fest» in Laufenburg begeisterte das Publikum

  10.09.2019 Laufenburg

Es war schlichtweg grossartig, was sich in der Laufenburger Altstadt diesseits und jenseits des Rheins abspielte. Eine solche Vielfalt auf engstem Raum trifft man selten an.

Dieter Deiss

Eine Augenweide war es, wie im sonst sehr ruhigen Städtchen buntes Treiben herrschte und unglaublich viel Volk durch die Gassen strömte. OK-Präsident Roland Kaufmann warf bei der offiziellen Begrüssung die Frage auf, ob denn Kunst überhaupt provozieren dürfe. Dies dürfe sie, meinte Kaufmann, allerdings verlange dies Toleranz und Offenheit. Als «Perle am Rhein» bezeichnete Jurapark-Präsident Thomas Vetter die Gastgeberin Laufenburg. «Hier in Laufenburg wurde dem Jurapark am 11.11.2011 das Label «Kulturpark von nationaler Bedeutung» vergeben.»

Die Bedeutung des Jurapark
«Kunst und Kultur ergänzen sich bestens mit den Anliegen des Juraparks», meinte Regierungsrat Alex Hürzeler in seiner Grussadresse. «Wir haben im Aargau keine grossen Zentren. Dies ist gut für die Kultur», führte er aus. Dadurch könnten die vorhandenen Mittel breit im Kanton investiert werden. Der Jurapark sei für den Kanton von grosser Bedeutung. «Handwerk, Gewerbe, Kunst und Natur verbinden sich heute wunderbar», schloss der Bildungsdirektor seine Ausführungen. Die beiden Stadtväter Herbert Weiss, Laufenburg Schweiz, und Ulrich Krieger, Laufenburg Baden, zeigten die Verbundenheit der beiden Städte mit einem gemeinsamen Auftritt. Während Weiss kurz auf die Geschichte der geteilten Stadt einging, meinte Krieger, dass der Slogan «Zwei Länder – eine Stadt» nicht eine leere Floskel sei und verwies auf die zahlreichen grenzüberschreitenden Aktivitäten. Ein Ensemble der Stadtmusik intonierte danach das Laufenburger Lied, dessen drei Strophen samt einer Zusatzstrophe von den über hundert Schülerinnen und Schülern der Primarschulen, welche die Feier musikalische umrahmten, stimmungsvoll vorgetragen wurden.

Markt und Kultur
Spannend war ein Rundgang durch die Gassen der beiden Städte. Auf der Laufenbrücke hatte sich ein Kunstmarkt etabliert. Im Tourismusbüro in Laufenburg Baden trafen wir David Wälchli, Präsident der Fricktalisch-Badischen Vereinigung, beim Vorlesen von Fricktalersagen. Emsiges Treiben herrschte in den Gassen und auf den Plätzen. In der angrenzenden Marktgasse gab es unzählige Marktstände mit Angeboten aus der Region. Humorvoll, die in einem Waschzuber liegende, nackte Schaufensterpuppe, schamhaft bedeckt mit grossen, künstlichen Schwämmen. Im Museum Schiff konnte man Norbert Plumhoff beim Restaurieren einer alten Bibel zusehen. Auf der Bühne gab es Auftritte mit der Stadtmusik, dem Duo Julian und Luana, den «Les Troisettes» und mit den jungen Tänzerinnen von «Ballettissimo». Das Trio «Hinterwäldler» zog mit einem alten Leiterwagen durch die Stadt und sang auf Mundart amerikanische Rootsmusik. In der kultSCHÜÜR» wagte das hauseigene Theater Viva ein Experiment: Unter dem Titel «Von der Angst zur Wut» wurde dieselbe Theatersequenz in emotional vier völlig unterschiedlichen Varianten gezeigt.

Knapper Entscheid
Mit Spannung erwartet wurde die Verleihung des Jurapark-Gemeinde-Awards. Während des ganzen Tages hatte das Publikum die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. Diese wurden zur Hälfte angerechnet, während die andere Hälfte den Stimmen der Gemeindevertreter, Künstler und Schaufensterbesitzer reserviert war. «Das Ergebnis ist äusserst knapp ausgefallen», erläuterte Markus Schmid, stellvertretender Geschäftsführer des Juraparks, bei der Preiseverleihung. Mit 0,05 Punkten Vorsprung auf den Zweiten gewann die Gemeinde Zeiningen den Award und erhielt eine Sulzerbank als Geschenk. Park-Präsident Thomas Vetter äusserte sich am Abend zufrieden über den Verlauf des Festes. Es habe keine Pannen gegeben, alles sei äusserst friedlich verlaufen. Einen besonderen Wunsch hatte OK-Präsident Roland Kaufmann: «Ich hoffe, dass viele Leute, die am heutigen Fest dabei waren, nächstes Jahr auch wieder zur Kulturnacht kommen.» Dies wäre den Organisatoren zu gönnen, denn ein so schönes, fröhliches, internationales und friedliches Fest kann man wohl nur in Laufenburg erleben.

Bei der anschliessenden Verlosung der drei Publikumspreise wurden der 1. und 3. Preis nicht abgeholt. Es sind die Nummern 165 und 30. Die Preise können beim Tourismusbüro Laufenburg abgeholt werden.


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