Auf dem Zytgloggenturm

  12.09.2019 Oberhof

«Hoch hinaus» war das Motto der diesjährigen Landfrauenreise des Oberhofer Landfrauenvereins. 18 Frauen folgten der Einladung und verbrachten einen gemeinsamen Tag in der Berner Altstadt. Eine fachkundige Stadtführerin erzählte an verschiedenen Schauplätzen und vor historischen Gebäuden aus dem Leben von Berner Frauen in der Vergangenheit. So erfuhren die Oberhofer Landfrauen von den Aufgaben der Berner Henkersfrau oder wozu der Meitschi-Märt diente. Auf dem Bundesplatz wurde das Wirken von politisch einflussreichen Frauen der vorherigen Jahrhunderte, erläutert. Ebenfalls interessierten die Ausführungen über die ersten Frauen im Schweizer Parlament (1971) oder die ersten Frauen an den Schweizer Universitäten (ab 1864). Zum Schmunzeln regten Passagen aus einem Frauenratgeber aus den 50iger Jahren an: Fleissig, gutgelaunt, hübsch gemacht und mit leckerem Abendessen auf dem Tisch, sollte die Frau ihren Ehemann am Feierabend erwarten. Dabei sollte sie ihm niemals wiedersprechen und rücksichtsvoll Verständnis zeigen, falls der Ehemann später oder gar erst am nächsten Morgen nach Hause kommt. Froh über den Wandel der Zeiten und dankbar für die streitbaren Vorkämpferinnen für die Frauenrechte, wandten sich die Landfrauen dem wohlverdienten Mittagessen im Restaurant Bärenhöfli zu. Nun war Zeit für persönlichen Austausch, das Teilen von gemeinsamen Erinnerungen und das Pflegen von neuen und alten Bekanntschaften. Bald aber ging es über zum nächsten Programmpunkt und tatsächlich «hoch hinaus»: Ein weiterer Stadtführer führte die Frauengruppe auf den berühmten «Zytgloggeturm» und präsentierte den «Oberhofer Mädels» mit Schalk und Humor den beeindruckenden Turm aus dem 13. Jahrhundert und die mittelalterliche Mechanik des Uhrwerks unter der Turmspitze. Ein wunderbarer Ausblick über die Dächer der Berner Altstadt entschädigte fürs Treppensteigen. Die restlichen eineinhalb Stunden bis zur Rückreise verbrachten die Landfrauen mit verschiedenen städtischen Tätigkeiten: Während es sich die einen bei Kaffee, Torten und Kuchen gemütlich machten, spazierten andere bis zum neuen Bärengraben oder erkundeten das Angebot der Berner Läden. (mgt)


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