«Der Schlüssel zum Erfolg ist das Team»

  31.08.2019 Laufenburg

Quereinsteiger Adrian Brogle trägt zwei Hüte

Seit rund einem Jahr ist Adrian Brogle Geschäftsführer im Gemeindeverband Bezirk Laufenburg und zugleich Berufsbeistand. Im Gespräch mit der NFZ spricht er über diese spezielle Konstellation und die interne Aufgabenverteilung.

Simone Rufli

NFZ: Herr Brogle, Sie sind seit einem Jahr zu 40 % Geschäftsführer und zu 60 % Berufsbeistand im Gemeindeverband. Sind Sie mit dieser Aufteilung zu 100 % zufrieden?
Adrian Brogle:
Die Aufteilung ist ideal. Ich bin dadurch täglich für beide Aufgaben verfügbar und kann kurzfristig reagieren. Es gibt anspruchsvolle Situationen, wenn es an beiden Orten «brennt». Bis anhin gab es aber auch in diesen Fällen immer eine zufriedenstellende Lösung.

Als Geschäftsführer sind Sie Ihr eigener Vorgesetzter, wenn Sie den Hut des Beistandes tragen. Eine seltsame Konstellation…
Die Konstellation ist wirklich speziell und könnte so nicht in jedem Umfeld angewendet werden. Als Geschäftsführer bin ich wohl der Vorgesetzte der Stellenleiterinnen. In fachlichen Fragen sind sie aber eigenverantwortlich. Es ist mir nicht möglich, alle Dienste auch fachlich abzudecken. Die fachliche Qualität wird durch Supervisionen und die hohe Qualifikation und grosse Erfahrung der Stellenleiterinnen gewährleistet. Die Zusammenarbeit mit allen Stellenleiterinnen ist ausgezeichnet. Ich sorge für Infrastruktur, Administration, Finanzen, Löhne und das Umfeld. Die Stellenleiterinnen können sich so auf die fachlichen Aufgaben konzentrieren. Als Beistand bin ich ein Quereinsteiger. Ich bin mir dessen bewusst und bin froh um die fachliche Unterstützung durch meine «Vorgesetzte» und meine Kolleginnen und Kollegen.

Gab es schon Situationen, wo Sie einen Interessenkonflikt befürchteten und in der einen oder anderen Funktion in den Ausstand traten?
Bis anhin ist es nie zu Interessenkonflikten gekommen. Ich bin mir anspruchsvolle Situationen aus meinen früheren Tätigkeiten gewohnt. Auch dort gab es immer wieder Situationen, in denen unterschiedliche Interessen und Anforderungen gegeneinander abgewogen werden mussten. Wir pflegen untereinander eine offene Kommunikation und einen respektvollen Umgang. Andere Meinungen werden akzeptiert und Fragen diskutiert. Zugute kommen mir auch meine frühere Tätigkeit im Vorstand des Gemeindeverbands und mein Amt als Präsident der FIKO Herznach. Dadurch kenne ich die Anliegen der Gemeinden und kann unsere Leistungen darauf abstimmen.

Sie haben als Mitglied der Baukommission den Umzug aller Dienste in den Hinteren Wasen in Laufenburg gemanagt und waren zuvor beruflich im IT-Bereich tätig. Als Beistand sind Sie ein Quereinsteiger. Wie ist Ihnen der Einstieg gelungen?
Der Beruf «Beistand» ist anspruchsvoll und vielseitig. Ohne die optimale Unterstützung durch das ganze Team und die Stellenleitung wäre es sehr schwer als Quereinsteiger. Ich wurde und werde immer noch von meinen Kolleginnen sehr gut unterstützt. Aus meiner Sicht ist mir der Einstieg gut gelungen und ich habe meinen Entscheid zu diesem Wechsel noch keine Sekunde bereut. Dies obwohl es mir auch in meiner vorherigen Tätigkeit sehr gut gefallen hat. Der Schlüssel zum Erfolg ist das Team. Durch die interne Umorganisation – jeder Beistand hat eine fest zugeteilte Assistenz – können wir schneller und agiler reagieren. Dank diesen guten Voraussetzungen konnten wir auch in anderen Bereichen Neueinsteiger einstellen. Als Geschäftsführer kann ich bei der Arbeit sehr von meinen früheren Tätigkeiten als Geschäftsleiter einer kleineren Informatikfirma und als Leiter Informatik in einem grösseren Industrieunternehmen profitieren.


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