Lob für beide Rheinfelden aus Berlin

  20.08.2019 Rheinfelden

Rund zwei Stunden nahm sich der Schweizer Botschafter in Deutschland, Paul R. Seger, Zeit für einen Besuch in Badisch-Rheinfelden. Auch die Schweizer Behörden waren eingeladen.

Boris Burkhardt

Auch wenn ihm Details über den Rheinsteg, die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke und die zweite Zollbrücke zwischen Waldshut und Koblenz neu waren, als Basler ist Paul R. Seger, Botschafter der Schweiz in Berlin, vertraut mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Dreiländereck und am Hochrhein. «Ich werde Ihre Sorgen und Herausforderungen in Berlin unterstützen, aber auch nach Bern zurücktragen», war denn auch seine mehrfache Zusicherung, als ihm Vertreter aus Politik und Wirtschaft bei seinem Besuch am Freitag im Haus Salmegg in Badisch-Rheinfelden direkt neben der Rheinbrücke aktuelle Anliegen schilderten. Themen waren die Hochrheinstrecke, der Verkehr am Autobahngrenzübergang während der Bauarbeiten an der Osttangente in Basel sowie das Rahmenabkommen der EU mit der Schweiz im Hinblick auf die Personenfreizügigkeit. Vor allem aber nutzte die deutsche Stadt, vertreten durch Bürgermeisterin Diana Stöcker den Besuch, um darauf zu verweisen, wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in beiden Rheinfelden funktioniert und gelebt wird. Dazu waren auch Vizeammann Walter Jucker und Daniel Vulliamy (Stadtmarketing) von der Schweizer Seite anwesend. Seger war der persönlichen Einladung des deutschen CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster aus Weil am Rhein gefolgt; es handelte sich also um einen eher legeren Besuch in Lörrach, Weil am Rhein und Rheinfelden. Schuster wollte den kommunalen Politikern nach eigener Aussage die Möglichkeit zur Vernetzung und dem Botschafter einen Einblick in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus nächster Nähe geben. Da hatte Stöcker auch einiges aufzuzählen, dass Seger sichtlich beeindruckte: vom Bibliotheksverbund und dem Stadtbus über die monatlichen Behördentreffen, das Verkehrssymposium und gemeinsame Veranstaltungen wie die Kulturnacht und das Strassentheaterfestival. Vizeammann Jucker bestätigte dem Botschafter: «Beide Rheinfelden arbeiten unheimlich gut zusammen, wie zwei KMU.» Auf beiden Seiten sei die Wertschätzung für die unterschiedlichen politischen Systeme vorhanden: Wenn die Chemie zwischen den beteiligten Menschen stimme, spiele es keine Rolle, welche Grenzen der Rhein darstelle. «Wir schlürfen es gerne in uns hinein, wenn wir hören, dass beide Rheinfelden Vorbilder sind», sagte Jucker mit einem Lachen. Botschafter Seger bestätigte den Ruf beider Städte: «Dass zwei Städte dieser Grösse denselben Namen tragen, ist ein sehr bezeichnendes Symbol.» Mit seinem Besuch wolle er das Engagement in beiden Städten würdigen. Jucker nutzte den kurzen Spaziergang zum Inseli ausserdem, um Seger über die Gründungsgeschichte Rheinfeldens durch Rudolf von Rheinfelden und die Einheirat seiner Tochter Agnes in die Zähringerdynastie zu unterrichten: Das Bewusstsein Rheinfeldens als Zähringerstadt werde in regelmässigen Treffen mit den zwölf anderen Städten in der Schweiz und Deutschland verstärkt und der eigenen Bevölkerung durch die einschlägige Wanderausstellung im Fricktaler Museum ab 2. September (die NFZ berichtete) nähergebracht. Der Botschafter aus Basel zeigte sich beeindruckt: «Ich dachte, ich kenne Rheinfelden. Aber nun kenne ich es noch besser.»


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