Gymi im Fricktal? Yes, please!
08.08.2019 FricktalIch besuche zurzeit das Gymnasium am Münsterplatz in Basel. Jeden Morgen stehe ich um 6 Uhr auf, schimpfe, weil mein Wecker sich erlaubt, mich zu so früher Stunde zu wecken und mache mich dann nach dem Frühstück auf den Weg nach Basel. Egal, ob ich den Schnellzug oder den Bummler nehme, der Zug ist immer «pumpevoll». Vor allem im Winter ist das noch mühsamer, weil doppelt so viele Leute das Gefühl haben, es sei eine gute Idee, mit dem Zug zur Arbeit zu fahren anstatt mit dem Auto. Dann kann ich manchmal nicht mal mehr wirklich stehen. Ich habe ungefähr vierzig Minuten von mir Zuhause bis ich in der Schule bin. Das ist schon recht lang. So gesehen wäre ein Gymnasium im Fricktal ziemlich praktisch.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wieso ich mich dann nicht direkt für das Gymi in Muttenz entschieden habe… Ich habe während der Wahl des Gymnasiums eine Informationsveranstaltung des Gymnasium Muttenz besucht und auch wenn das Angebot und der Lehrplan mich angesprochen haben, muss ich meiner Mutter rechtgeben, die mich begleitete. Sie merkte an: «Das sieht hier noch aus wie vor dreissig Jahren». Ich habe mich einfach nicht wirklich wohl gefühlt zwischen den braunen Wänden der Mensa.
Ausserdem scheinen die Mittelschulen alle fast zu überlaufen. Auch wenn das eigentlich von vielen klugen Köpfen zeugt, ist es vielleicht dann doch nicht so angenehm, wenn man nicht nur im Zug nirgends hinsetzen kann, sondern die Schulzimmer zuletzt noch so aussehen, wie vor hundertfünfzig Jahren. Da lohnt es sich schon, mehr Schulen zu bauen.
Ich persönlich habe also nichts einzuwenden gegen ein Gymnasium im Fricktal. Wenn sich dann noch ein guter Architekt findet, der die Mensa zum Beispiel hellblau anmalt oder einfach alles andere als braun, gibt’s dann auch für mich nichts mehr zu meckern.
Livia Calabretti ist 17 Jahre alt. Sie wohnt in Rheinfelden und absolviert derzeit ein einwöchiges Praktikum bei der NFZ.