Das historische Viertel bereitet sich auf das Fest vor

  30.08.2019 Rheinfelden

Viel Musik und Kultur im «Pfaffenviertel»

Am 7. und 8. September steigt in Rheinfelden das «Kopfsteingassenfest im Pfaffenviertel». Ältere Rheinfelder erinnern sich an ihre Jugend im Quartier.

Valentin Zumsteg

«Das Pfaffenviertel wird wiederbelebt» – so lautet das Motto des «Kopfsteingassenfestes», das am 7. und 8. September erstmals in Rheinfelden durchgeführt wird. Das «Pfaffenviertel», so wie es die Organisatoren des Festes nennen, umfasst das Gebiet rund um die Kapuzinergasse, Wassergasse, Jagdgasse und Kirchgasse (die NFZ berichtete). Nach den langwierigen Bauarbeiten der vergangenen Jahre – unter anderem wegen des Wärmeverbund-Projekts der AEW – soll nun mit dem Fest das Quartier wieder verstärkt ins Zentrum gerückt werden. «Es soll gemütlich und fröhlich werden», erklärt Mitorganisator Ruedi Berner. Geplant ist ein reichhaltiges Programm: «Konzerte und Darbietungen finden auf der Hauptbühne an der Kapuzinergasse 26 oder in der Kapuzinerkirche statt. Rund zehn Beizen und Bars laden zum Mitfeiern ein. Es gibt Tanz, Virtual Reality, einen offenen Garten und ein Gassenwohnzimmer. Die Museumsschüür ist geöffnet und in der Kapuzinerkirche ist Theater geplant», halten die Organisatoren fest. Mindestens 400 Sitzplätze stehen zur Verfügung, so Berner

«Es war ein lebhaftes Quartier»
Wie das Leben früher im Quartier war, daran erinnern sich ältere Rheinfelder, die in diesem Gebiet aufgewachsen sind. «Die Kapuzinergasse wurde zu unserer Jugendzeit unter Insidern Theaterstrasse genannt, weil früher in der Kapuzinerkirche Theater gespielt wurde», berichtet der 82-jährige Kurt Waldmeier. «Aus der damaligen Zeit erinnere ich mich an das Möbelgeschäft Koller. Weiter an das Malergeschäft Kalenbach, an die Wäscherei und Glätterei Baumer, an das Zeitschriften-Geschäft von Sophie Fleig, an die Wäscherei und Glätterei Gebhard, an den Coop-Laden, an die Spenglerei Becker, an den Schuhmacher Bossert, das Kleidergeschäft Bollag etc.», schildert er.

Schöne Erinnerungen hat auch der 79-jährige Max Pauli an die 1940erund 50er Jahre im Quartier: «Treffpunkt für Kinder war das Zentrum der Wassergasse. Es war ein lebhaftes Quartier, auch für Geschäfte. Für die Kinder war das ein Paradies zum Spielen: Im Winter hatte es mehr Schnee als heute. So fehlte auch die Schlittelbahn in der Gasse nicht. Der Start war beim Fuchsloch und führte runter zur Schreinerei Siegenthaler. Es war ein tolles Vergnügen, bis der Quartierstrassenwischer, Herr Wunderlin, mit dem Streuwagen kam und die Bahn mit Splitt unfahrbar machte.» Unvergessen sind ihm auch die Autos, die es damals im Quartier schon gab. «Gemüsehändler Danzeisen und Dr. Jappert hatten eine Garage im Haus Hübscher. Das Auto von Kölla war im Unterstand; wenn er ins Auto stieg, fragten wir Kinder, ob wir mitfahren dürften. Meistens nahm er uns mit.»

«Es ist gut, dass es ein Fest gibt»
Die 79-jährige Margrit Bonazza-Häusel, die im Quartier aufgewachsen ist und heute noch dort wohnt, kann sich ebenfalls an viele Handwerker und Geschäfte erinnern: «Entlang der Kapuzinergasse war der Altstoffhändler Litscher. Weiter Richtung Obertorplatz an der Ecke war der ‹Chäsegge› und neben dem Restaurant Löwen der Schuhmacher Dähne.» Alle drei sind sich einig, dass heute das Quartier schön herausgeputzt ist, aber damals viel mehr Leben und Betriebsamkeit herrschte. «Es ist gut, dass es jetzt ein Fest gibt», erklärt Max Pauli. Eröffnet wird es am Samstag, 7. September, um 11 Uhr.

Kopfsteingassenfest: Samstag, 7. September, Eröffnung um 11 Uhr mit Festrede, Musik und Apéro. 12 Uhr: CMK Band, Tension Riders, Furry Bird. 14 Uhr und 16 Uhr: Theatersport mit der Theaterwerkstatt Rheinfelden. 19.30 Uhr: Comedy mit Pelati Delicati. 21 Uhr: Furry Bird, Dead Werner. 23 Uhr: Lili Rose. Sonntag, 8. September, ab 10 Uhr z’Morge mit New Orleans Jazz. 12 Uhr: Jammis. 14 Uhr: Jaro Milko Cubalkanics. Feier bis 18 Uhr.

www.kopfsteingassenfest.ch


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