Wolkenbruch bei Sonnenschein

  04.07.2019 Frick

Das Openair-Kino von Frick’s Monti trumpft mit dem Kinoerfolg «Wolkenbruch» auf

Auch dieses Jahr führt Fricks Monti in Frick wieder das beliebte Openair-Kino durch. 19 Filmnächte und viele Highlights erwarten die Besucher bei der 28. Ausgabe des Openair-Kinos.

Andrea Marti

Am Mittwoch, 3. Juli, hat das Openair-Kino in Frick angefangen. «Dieses Jahr finden 19 Filmnächte statt», freut sich Kinobesitzer Philipp Weiss. Eines der Highlights der Filmnächte ist ohne Zweifel der Schweizer Filmerfolg «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse». Der vielfach ausgezeichnete Spielfilm handelt von einem jungen Juden, Motti Wolkenbruch, der mit seiner orthodoxen Familie in Zürich lebt. Fast nur während Vorlesungen an der Uni kommt Wolkenbruch in Kontakt mit Nichtjüdinnen: «Schicksen». In eine dieser «Schicksen» verliebt sich Motti Hals über Kopf und löst damit das Chaos in seiner Familie aus. Denn während seine Eltern versuchen, ihn an formellen Treffen mit einer Jüdin zu verkuppeln, geht Motti mit seiner Schickse aus – was bei seiner Familie selbstverständlich alles andere als mit Begeisterung empfangen wird. Doch Motti wiedersetzt sich seiner «Mame», die sich seiner Liebe in den Weg stellt und beginnt, sich seinen eigenen Weg zu suchen.

Begonnen mit einer Magazin-Doppelseite
Dieser Weg hat für Thomas Meyer, den Autor der Romanvorlage sowie des Drehbuchs von «Wolkenbruch», schon vor Jahren angefangen. Zusammen mit Regisseur Michael Steiner sitzt Thomas Meyer am Dienstagmorgen an einem Tisch in Fricks Monti. Er erzählt, dass die Geschichte mit einer Doppelseite in einem Magazin angefangen hat. Mehr sei gar nicht beabsichtigt gewesen, erinnert sich Meyer. Doch aus der Geschichte um den wunderlichen jungen Juden wurde bald ein ganzes Buch, dessen Verfilmung rasch folgte. Obwohl er keine spezifische Ausbildung zum Drehbuchautor besass, schrieb Romanautor Meyer dieses gleich selbst. Unterstützt wurde er dabei von Michael Steiner, dem Erfolgsregisseur von Filmen wie «Mein Name ist Eugen», «Sennentuntschi» und «Grounding – die letzten Tage der Swissair». Meyer sagt, dass die Geschichte «schon stimmen muss», damit er ein Projekt annimmt. Wolkenbruch hat gestimmt. Wieso genau, das kann weder Regisseur noch Drehbuchautor sagen. Meyer meint dazu nur: «Warum es genau diese Geschichte ist, die ich weiterentwickelt habe, weiss ich nicht. Es war nur eins von tausenden Gedankenspielen jeden Tag. Irgendwie hat es halt eine schicksalhafte Komponente.»

Sensationelles Echo trotz ungewollter Kontroverse
Vielleicht war es Schicksal, vielleicht hatte Meyer aber auch einfach ein
Gefühl dafür, dass genau diese Story ankommt. Kinobesitzer Philipp Weiss erzählt, er habe sich zuerst Sorgen gemacht, dass der Film nur in Zürich gut laufen würde – doch «Wolkenbruch» wurde in der ganzen Schweiz hervorragend aufgenommen und gehört heute zu den zehn erfolgreichsten Schweizer Filmen aller Zeiten. Doch Motti Wolkenbruch hat nicht nur eine grosse Zahl an Kinoliebhabern in die Kinosäle gelockt, sondern auch eine vielseitige Kontroverse über orthodoxe Juden in der Schweiz ausgelöst und diese sichtbarer gemacht. Laut Meyer war dies jedoch keine Absicht: «Das wäre meiner Meinung nach auch ein anmassendes Ziel gewesen. Ich bin ja selbst kein orthodoxer Jude, ich masse mir auch nicht an, zu wissen, wie sichtbar sie sein wollen.» Das Ziel des Films war laut Meyer, «einfach eine gute Geschichte» zu erzählen. Das hat der Newcomer – Schriftsteller, der mit «Wolkenbruch» gleich sein Erstlingswerk verfilmen konnte, auf jeden Fall erreicht.

Vorstellung mit Regisseur und Autor
Der Film über den wunderlichen Juden läuft noch immer in einigen Kinos, darunter auch im Monti. Bei der Vorstellung am 24. Juli werden sowohl Regisseur als auch Drehbuchautor anwesend sein. Doch «Wolkenbruch» ist keineswegs das einzige Highlight im abwechslungsreichen Openair-Programm, betont Philipp Weiss. Highlights sind auch die Filme «Pets 2», «Spiderman» und «Yesterday». Mit diesem Programm steht fest: Einer erfolgreichen 28. Durchführung des Fricker Openair-Kinos steht nichts mehr im Wege – ausser vielleicht ein unerwarteter sommerlicher Wolkenbruch.


28. Openair-Kino Frick

Mittwoch, 3. Juli, 21.45 Uhr,
Bohemian Rhapsody.
D, ab 8/6
Jahren, Allianz Cinema Night

Freitag, 5. Juli, 21.45 Uhr,
«Spider-Man: Far from Home 3D».

D, ab 12/10 Jahren

Samstag, 6. Juli, 21.45 Uhr,
«Pets 2 in 2D»,
D, ab 6/4 Jahren

Sonntag, 7. Juli, 21.45 Uhr,
«Spider-Man: Far from Home 2D»,

D, ab 12/10 Jahren

Mittwoch, 10. Juli, 21.45 Uhr,
«Yesterday»,
D, ab 10/8 Jahren

Donnerstag, 11. Juli, 21.45 Uhr, «Der Junge muss an die frische Luft», D, ab 6 Jahren

Freitag, 12. Juli, 21.45 Uhr,
«Yesterday»,
D, ab 10/8 Jahren

Samstag, 13. Juli, 21.45 Uhr,
«Spider-Man: Far from Home 3D»,

D, ab 12/10 Jahren

Sonntag, 14. Juli, 21.45 Uhr,
«Dolor y Gloria»,
Sp/D, ab 14/12 Jahren

Mittwoch, 17. Juli, 21.45 Uhr,
«Rocketman»,
D, ab 14/12 Jahren

Donnerstag, 18. Juli, 21.45 Uhr, «Green Book – Eine besondere Freundschaft», D

Freitag, 19. Juli, 21.45 Uhr,
«Pets 2 in 3D»,
D, ab 6/4 Jahren

Samstag, 20. Juli, 21.45 Uhr,
«Yesterday»,
D, ab 10/8 Jahren

Sonntag, 21. Juli, 21.45 Uhr,
«Monsieur Claude 2»,
D, ab 6/4 Jahren

Mittwoch, 24. Juli, 21.45 Uhr,
«Wolkenbruch»,
D, ab 6/4 Jahren,
Coop Night, Gast Michael Steiner

Donnerstag, 25. Juli, 21.45 Uhr,
«Bohemian Rhapsody»,
D, ab 8/6 Jahren

Freitag, 26. Juli, 21.45 Uhr,
«A Star is Born»,
D, ab 12/10 Jahren

Samstag, 27. Juli, 21.45 Uhr,
«Pets 2 in 3D»,
D, ab 6/4 Jahren

www.fricks-monti.ch


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