Fricktaler Bahnhöfe sind jetzt rauchfrei
30.07.2019 FricktalRauchen ist nur noch in markierten Zonen erlaubt
Im Verlauf der letzten Woche wurden die Bahnhöfe im Fricktal einer nach dem anderen auf rauchfrei umgerüstet. Bis Mitte 2020 soll das Rauchverbot in allen Schweizer Bahnhöfen umgesetzt sein.
Simone Rufli
Sie sind neu und sie fallen auf. Hie und da bleiben Passanten kurz stehen, mustern sie und gehen weiter. Die Rede ist von den vielen blauen Markierungen, Stelen und Hinweisschildern, die im Verlauf der letzten Woche an den Bahnhöfen im Fricktal regelrecht aus dem Boden geschossen sind. Bei den Eingängen zu den Bahnhöfen markieren sie den Eintritt in eine rauchfreie Zone, auf den Perrons orientieren sie über ausgewiesene Raucherzonen. Wobei das Vorhandensein bzw. die Anzahl dieser Zonen von der Grösse des Bahnhofs abhängt. So gibt es auf ganz kleinen Bahnhöfen keine Rauchmöglichkeit auf dem Perron, auf grossen, weitläufigen Bahnhöfen dafür zwei.
Seit 12 Jahren rauchfreie Züge
Der nationale Dachverband der Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs (VöV) hat die Einführung der rauchfreien Bahnhöfe im November 2018 beschlossen. Dies nachdem eine Umfrage ergeben hat, dass 75 Prozent der Bahnkunden rauchfreie Bahnhöfe wünschen. 12 Jahre nach der Umstellung auf rauchfreie Züge folgt nun also ein weiterer Schritt. Roger Baumann, VöV-Mediensprecher, ist zuversichtlich, dass die Akzeptanz bei den Bahnkunden hoch sein wird. «Bei 1,5 Millionen Kunden pro Tag im öffentlichen Verkehr wird es natürlich auch Menschen geben, denen das nicht gefällt. Aufgrund der Umfrage rechnen wir aber mit einer grossen Akzeptanz.» Das sieht man auch bei den SBB so. Für eine aussagekräftige und belastbare Zwischenbilanz bezogen aufs Fricktal sei es zwar zu früh, erklärt SBB-Mediensprecher Martin Meier auf Anfrage. «Die Akzeptanz der schweizweiten, etappenweisen Einführung von rauchfreien Bahnhöfen mit Raucherbereichen ist aber hoch, da dies einem Bedürfnis der Kundinnen und Kunden entspricht.»
Ist das nötig?
Von «endlich» bis «unschweizerisch» fielen die ersten Reaktionen am Bahnhof in Frick aus. Ein Passant nahm die Neuerung mit einer Frage zur Kenntnis: «Ist es wirklich nötig, alles zu reglementieren? Geht es denn nicht einfach mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Anstand?»