Zeit für grundlegende Veränderungen

  15.06.2019 Frick

Die reformierte Kirchgemeinde Frick plant ein Teampfarramt

Einheitlich trotz Vielfalt, lebendig, familienorientiert und anstelle von bisher zwei getrennten Pfarrkreisen ein Teampfarramt – allmählich werden die Konturen der neuen Kirchgemeinde sichtbar.

Simone Rufli

Der Neuaufbau der reformierten Kirchgemeinde Frick bringt Veränderungen mit sich. So viel steht fest. Wie diese genau aussehen werden, darüber wird noch immer diskutiert – mit dem grossen Ziel vor Augen, dass die neugewonnene Ruhe nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre Bestand haben soll. In der Kirchgemeinde lässt man sich deshalb Zeit, um ein tragfähiges Fundament zu bauen. «Zeit», sagt Kurator Markus Fricker, «ist ein wichtiger Faktor. Ich bin froh, dass wir genügend davon haben, weil wir eine ausgezeichnete Stellvertretungs-Situation haben.» Pfarrerin Anna Schütz (100 Prozent) und Pfarrer Markus Karau (50 Prozent) teilen sich in die Aufgaben von Verena Salvisberg – sie hat auf eigenen Wunsch im Bernbiet eine neue Stelle angetreten – und Johannes Siebenmann – er wurde im letzten September von der Kirchgemeinde abgewählt. Noch bis Ende Juni werden Schütz und Karau von Sozialdiakonin Verena Fantozzi unterstützt.

«Im letzten Jahr wurde an zwei grösseren Veranstaltungen intensiv diskutiert, wie die Kirchgemeinde für die Zukunft ausgerichtet werden soll. Danach haben sechs Arbeitsgruppen zu den Themen Gottesdienst, Werte und Glauben, Jugend und Familie, Seniorenarbeit, Diakonie und Ökumene Vorschläge ausgearbeitet. Diese bilden nun die Grundlage, um künftige Schwerpunkte in der Arbeit der Kirchgemeinde zu definieren. Im Mai schliesslich entwickelte die Planungskommission aufgrund der Vorschläge der Arbeitsgruppen einen ersten Entwurf für Stellenprofile, welche an der Kirchgemeindeversammlung vom kommenden Montag vorgestellt werden. Und nach den Sommerferien wird eine Personalsuch-Kommission gebildet, welche die Stellenausschreibungen und die konkrete Personalsuche angehen wird», fasst Kurator Markus Fricker die Ereignisse der letzten Monate zusammen. Und mit Blick auf die nächsten Monate ist er überzeugt: «Jetzt kommt die heisse Phase.»

Teampfarramt anstelle von Pfarrkreisen
Der Kurator betont: «Die Aufgabenund Schwerpunkt-Verteilung hängt letztlich von der Zusammensetzung des neuen Pfarrteams ab. Ziel ist es, das Miteinander der Ordinierten zu stärken und mehr Projekte gemeinsam anzugehen.» Damit dieses Vorhaben besser umgesetzt werden kann, soll künftig auf die Unterteilung der Kirchgemeinde in zwei Pfarrkreise verzichtet werden. Geplant ist ein Teampfarramt mit Sitz im Kirchgemeindehaus Frick. «Das Pfarrhaus in Gipf-Oberfrick liegt etwas abseits und die Erfahrung zeigt, dass die Leute sich mit all ihren Anliegen lieber an eine Anlaufstelle wenden», so der Kurator. «Es geht darum, aus den Erfahrungen zu lernen und die Voraussetzungen für einen kooperativen Weg zu schaffen.» Geplant ist, in einem Holzanbau am Kirchgemeindehaus Frick zwei zusätzliche Büros und einen Besprechungsraum unterzubringen. An der Versammlung vom Montag wird der Architekt eine erste Skizze zeigen.

Projektstelle Jugend und Familie
Die Versammlung wird am Montag auch über einen Antrag zur Schaffung einer Projektstelle «Jugend und Familie» für die Dauer von 18 Monaten entscheiden (Beginn 1. Juli 2019, Ende 31. Dezember 2020). Hintergrund bildet die Tatsache, dass die Kirchgemeinde zehn politische Gemeinden umfasst, teils mit erheblichem Bevölkerungswachstum und entsprechend vielen jungen Familien, die zuziehen. Ende Juni schliesst Nadine Brauchli ihr sechsmonatiges Vorprojekt zur Standortbestimmung ab. Grundsätzlich entspreche es einem Bedürfnis, die bestehenden Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien auszubauen. Nadine Brauchli ortet vorab im Bereich der Randgruppen und bei den «Präteens», also den Jugendlichen ab der 6. Klasse, Angebots-Lücken, aber auch sonst sei es sinnvoll, weitere Angebote zu schaffen und gemeinsame Unternehmungen zu fördern.

Vorwärts geht es auch beim Thema Kirchenpflege. Markus Fricker hat bereits diverse Gespräche geführt mit Personen, die sich vorstellen könnten in einer neuen Kirchenpflege mitzuarbeiten. Noch im Juni werden sich diese Frauen und Männer zu einer Zusammenkunft treffen.

Kirchgemeindeversammlung, Montag, 17. Juni, 20.15 Uhr, KGH Frick


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