Wildes Wegenstetten

  05.06.2019 Wegenstetten

Zweiter Cow Horse Day auf der Stone-Ranch

Ambitionierte Reiterteams in der Rinderarbeit, versierte Lassowerfer beim Night Roping und ein zünftiges Fest in unvergleichlicher Atmosphäre: Auch der zweite Cow Horse Day auf der Stone-Ranch war ein Erfolg.

«Trittst im Morgenrot daher» heisst es ja eigentlich. Auf der Stone Ranch war es zwar eher neblig an jenem Samstagmorgen – doch die Anwesenden zollten der Schweizer Nationalhymne den gebührenden Respekt: Den Hut auf der Brust, hielten knapp 50 Reiterinnen und Reiter einen Moment inne. Danach ging es los: 15 Teams à 3 Personen erhielten ihre Tagesaufgabe erklärt. Diese bestand im Absolvieren eines Parcours, in welchem sie ihre Qualitäten als Cowboys und Cowgirls unter Beweis stellen mussten.

Das Unerwartete meistern
Ein wichtiges Ziel der Familie Schreiber, die den Anlass organisierte: authentisch sein. Dass die Aufgaben nicht um Voraus bekannt gegeben wurden, war darum logisch. «Auf der Ranch wird die Arbeit schliesslich auch erst am Morgen-Apell verteilt», weiss Silvan Schreiber, der letztes Jahr mehrere Monate auf Ranches in den USA verbrachte. Die Aufgaben am Cow Horse Day der Stone Ranch imitierten die Ranch-Arbeit: Rinder aussortieren, mit dem Lasso fangen, ein Hindernis umrunden, Rinder in der Ruhezone halten und (irgendwie auch realistisch) das WC-Häuschen aufsuchen, dann die Rinder in den Behandlungsstand («Chute») treiben, wo man sie «branden» musste. Natürlich nicht echt; die Rinder wurden vielmehr mit Steinmehlfarbe gestempelt – Brandzeichen sind in der Schweiz nur für Pferde erlaubt. Zum Schluss mussten alle drei verladen werden – und das alles in maximal zehn Minuten. Für jede Aufgabe gab es Punkte, und jedes Team absolvierte zwei Durchläufe. Am Ende des Tages standen die Sieger fest: Mit «Superpunchers» gewann ein reines Frauen-Team.

Sieger ohne zu siegen
Für Familie Schreiber ist tiergerechter Umgang seit jeher ein wichtiger Grundwert ihres Betriebs. Und so achteten beide Richter – Silvan Schreiber und Christian Odermatt (amtierender Roping-Schweizermeister) besonders streng darauf, dass mit allen Vierbeinern ruhig und fair umgegangen wurde. Sie zeichneten auch das Team aus, welche dies am besten getan hatte: «Bitterroot» wurden knapp Gesamt-Zweite, hatten aber keinen Grund zur Bitterkeit; denn das Team aus Genf gewann erneut den Buckle für den «Best Ride», welcher der faire Umgang mit Pferd, Rind und Teammitgliedern auszeichnet.

Night Roping und grosse Party
Nach der Siegerehrung startete die grosse Ranchparty. Dabei half das wie immer tolle Ranchbuffet und die gute Musik der Live-Band «Jessy & The Gents». Und natürlich das Night Roping: Bis in die Dunkelheit zeigten versierte Roperinnen und Roper ihr Können. Zum Sieger erkoren wurde Norman Beyer, aktueller Vize-Schweizermeister. Es schien jedoch schnell keine Rolle mehr zu spielen, wer gewonnen hatte und wer nicht. Jedenfalls sah man alle bis spät in die Nacht zusammen den gelungen Anlass feiern, tanzen oder beim Chuckwagon am Lagerfeuer darüber philosophieren, wie schön dieser Tag gewesen war.

Auf Wiedersehen im August
Das Fazit fällt auch beim OK positiv aus. «Wir sind erneut dankbar», fasst Stefan Schreiber zusammen, «für tolle Teilnehmer, viele Zuschauer, Kollegialität, schöne Stimmung und anständige Arbeit mit den Tieren – und für über 20 freiwillige Helfende». Die werden bald wieder zum Einsatz kommen; und Roping-Fans auf ihre Rechnung: Am 17. August richtet die Stone Ranch die Roping-Schweizermeisterschaft aus – inklusiv grossem Ranchfest. (mgt) www.stone-Ranch.ch


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