Mehr Wohnfläche für Kaiseraugst

  21.06.2019 Kaiseraugst

Gemeindeversammlung: alle Anträge angenommen

Am Mittwochabend genehmigten die Kaiseraugster Stimmbürger die Teilrevision der Nutzungsplanung «Wurmisweg-West». Das Land kann nun von Arbeits- in Wohnzone umgelegt werden. Auf dem Areal sind rund 300 Wohnungen sowie eine Begegnungszone mit Doppelkindergarten und Spielplatz geplant.

Janine Tschopp

«Es ist eine tolle Sache, ich bin absolut happy, dass wir das machen können», sagte Gemeindepräsidentin Françoise Moser im Anschluss an die Kaiseraugster Gemeindeversammlung. Mit ihrer Aussage bezieht sie sich darauf, dass die Stimmbürger am Mittwochabend der Teilrevision der Nutzungsplanung «Wurmisweg-West» sowie dem Vertrag zwischen der Grundeigentümerin Ernst Frey AG und der Einwohnergemeinde betreffend Mehrwertabschöpfung zustimmten.

Die Überbauung Römerpark soll mit bis zu 300 neuen Miet- und Eigentumswohnungen erweitert werden (die NFZ berichtete). Um dies zu ermöglichen, mussten die Kaiseraugster Stimmbürger am Mittwochabend grünes Licht geben, dass das Areal «Wurmisweg-West» von Wohn- und Arbeitszone in Wohnzone umgelegt wird.

Mehrwert-Abgabe gab zu reden
Ein viel diskutiertes Thema im Vorfeld der Gemeindeversammlung war die Mehrwert-Abgabe, welche die Landbesitzerin Ernst Frey AG aufgrund der Umnutzung leisten soll. Vorgesehen war, dass die Ernst Frey AG, der das Land zusammen mit der Credit Suisse gehört, sich zu 51 Prozent an einem neuen Doppelkindergarten sowie an einem neuen Spielplatz beteiligt. Die Gemeinde hätte von der Landeigentümerin einen Betrag von 1,25 Millionen Franken erhalten.

Gemeindepräsidentin Françoise Moser und Michael Haug, Geschäftsführer der Ernst Frey AG, stellten den Antrag im Vorfeld der Gemeindeversammlung bei den Parteien vor und realisierten, dass teilweise emotionale Voten kamen, die auch mit der Mehrwert-Abgabe zu tun hatten. «Letzten Freitagmorgen haben wir die Mehrwert-Abgabe neu diskutiert», berichtete Françoise Moser.

Anstelle der 51-prozentigen Abgabe für Doppelkindergarten und Spielplatz soll sich die Ernst Frey AG neu mit zwei Dritteln beim Doppelkindergarten und 100 Prozent beim Spielplatz beteiligen. So beträgt die Mehrwertabgabe neu 1,53 Millionen Franken.

Alle Anträge angenommen
Der entsprechende Änderungsantrag des Gemeinderats wurde von der Versammlung mit einer Gegenstimme genehmigt. Die anschliessende Abstimmung über die Teilrevision der Nutzungsplanung wurde mit drei Gegenstimmen angenommen. Schliesslich wurde über den Vertrag zwischen der Ernst Frey AG und der Einwohnergemeinde betreffend geänderte Mehrwertabschöpfung abstimmt. Auch dieser Antrag wurde mit einer Gegenstimme angenommen.

Geplant ist, dass die Ernst Frey AG mit den Arbeiten für die erste Etappe der neuen Wohnsiedlung im Laufe des Jahres 2020 beginnt. Insgesamt sind drei Etappen in einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren vorgesehen.

Kreditbegehren genehmigt
Alle weiteren Anträge des Gemeinderats hat der Kaiseraugster Souverän am Mittwochabend ebenfalls genehmigt. So gab die Versammlung dem Kreditbegehren für die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeugs, das der Gemeinde Kaiseraugst mit zirka 310 000 Franken belastet wird, grünes Licht. Auch der Verpflichtungskredit für eine zweite Reservoirleitung, den Ringschluss «Sagerweg» und die Sanierung der Wasserhauptleitung entlang der Autobahn in Höhe von 2,1 Millionen Franken wurde genehmigt.

Schliesslich verabschiedete Fran- çoise Moser den Gemeindeschreiber Roger Rehmann und würdigte seine Arbeit der vergangenen zwölf Jahren. Rehmann verlässt Kaiseraugst und wechselt als Gemeindeschreiber nach Boswil. «Kaiseraugst ist eine interessante und abwechslungsreiche Gemeinde. Ich verlasse sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge und hoffe, dass die Kaiseraugster weiterhin so weitblickende Entscheide fällen werden wie heute Abend», sagte Roger Rehmann zum Schluss der Versammlung.


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