Mehlschwalben-Kolonie gerettet

  13.06.2019 Möhlin

An der Bahnhofstrasse in Möhlin fliegen sie weiter

Happy End für die Mehlschwalben: Sie bleiben Untermieter am Haus der Liegenschaft Kaister. Der Bestand der Mehlschwalbe ist schweizweit rückläufig.

Die Sanierung der Liegenschaft Kaister an der Bahnhofstrasse, gegenüber der Bushaltestelle Kanzlei, hätte beinahe zum Verlust der grössten Mehlschwalbenkolonie in Möhlin geführt. Glücklicherweise haben sich die Besitzer, nach Intervention des Natur- und Vogelschutzes Möhlin, bereit erklärt, an der renovierten Fassade neue Schwalbennester montieren zu lassen. Gespendet wurden die 34 modernen Wohnungen von Röbi und Susi Schafroth, welche dem Treiben der Schwalben seit Jahren mit grosser Freude zusehen. Der Natur- und Vogelschutz hält fest: «Die mit einem Kotbrett und Zugschubladen ausgestattete Anlage passt sich sehr gut an die neue Fassade an und wurde von den Schwalben dankend angenommen. Der NVM übernimmt in diesem Vorzeigeprojekt die Pflege und den Unterhalt. Zur Nachahmung empfohlen.»

Schwalben in Not
In der Schweiz sind drei von vier Schwalbenarten im Bestand rückläufig. Die Mehlschwalbe, welche Aussenfassaden in Siedlungen bewohnt, vermisst Nistgelegenheiten und wohl auch Futter (Insekten). Rauchschwalben sind auf Bauernhöfe mit Tierställen angewiesen, worin sie brüten. Diese Bauernhöfe nehmen schweizweit ab, und somit auch die Schwalben. Der Uferschwalbe fehlt es an geeigneten Nistgelegenheiten an sandigen Steilhängen von Flüssen. Einzig die Felsenschwalbe legt zu, sie profitiert wohl vom Bauboom in den Alpen.

Mit Kunstnestern helfen
Als Gebäudebrüterin hat die Mehlschwalbe zunehmend Probleme, geeignete Nistplätze zu finden – trotz der steten Zunahme des Siedlungsraums. Leider werden Nester oft mutwillig zerstört, da der Kot Hausfassade und Boden verschmutzen kann. Mit etwas gutem Willen lassen sich akzeptable Lösungen finden, so, indem Kunstnester nur an problemlosen Stellen angebracht werden. Weitere Nisthilfen im Dorf sind erwünscht und nötig. Am erfolgreichsten sind Standorte, wo schon Mehlschwalben in der Nähe sind. Bevorzugt werden helle Fassaden mit freiem Anflug. In einer Mitteilung schreibt der Natur- und Vogelschutz: «Der NVM berät Sie gerne, hat aber nicht die Kapazität, weitere Nester zu montieren und zu betreuen. Putzen muss man die Nester übrigens nur alle drei bis fünf Jahre.

Nisthilfen sind erhältlich unter anderem in der Landi oder bei der Vogelwarte Sempach.» (mgt)


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