Bei den Freiherren von Schönau

  07.06.2019 Oeschgen

Oeschger Bevölkerung am Banntag

Am Auffahrts-Donnerstag zeigte sich Petrus von seiner besten Seite und beglückte die zahlreichen Teilnehmenden zur alljährlichen Bannbereisung der Gemeinde Oeschgen. Auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde am 30. Mai 1999 die Postauto-Linie Frick-Oeschgen-Frick feierlich eingeweiht und das Dorf Oeschgen erstmals an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Dieses Jubiläum wollte der Gemeinderat zusammen mit der Bevölkerung gemeinsam würdigen und hatte sich deshalb entschlossen, den Banntag für einmal etwas anders zu gestalten. Statt im eigentlichen Oeschger Bann eine Wanderung zu unternehmen, hat der Gemeinderat im Vorfeld mit den Freiherren von Schönau in Schwörstadt Kontakt aufgenommen. Die Familie von Schönau, von welcher das Gemeindewappen seit 1974 offiziell stammt, freute sich über diese Anfrage und stellte sich spontan bereit, an der Organisation mitzuhelfen und der Gemeinde Oeschgen Gastfreundschaft zu gewähren.

Offenbar hatte das spezielle Programm bei der Bevölkerung grossen Anklang gefunden und so begrüsste Gemeindeammann Christoph Koch pünktlich um 9 Uhr die stattliche Zahl von 120 Teilnehmern vor dem Eingang der Kirche. Aus organisatorischen Gründen wurden die Teilnehmer in 3 Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe fuhr direkt mit einem Oldie-Postauto nach Schwörstadt und startete den Tag mit einer Wanderung rund um Schwörstadt mit dem Ziel Eichbühlhof. Dieser liegt etwas erhöht und bietet eine wunderbare Weitsicht in die Rheinebene und zum Aargauer Jura. Der Eichbühlhof ist gleichzeitig der Wohnsitz von Leopold von Schönau mit seiner jungen Familie. Die zweite Gruppe beging unter der Leitung von Gemeindeleiter Markus Suter den Wortgottesdienst, begleitet von einem Orgelspiel von Ursula Mösch. Im Anschluss fuhr diese Gruppe mit dem Oldiepostauto ebenfalls zum Eichbühlhof und traf dort begleitet vom Dreiklanghorn rechtzeitig zum Apéro ein. Zum Apéro hiess uns Leopold von Schönau aus der Linie Wehr mit einem kurzen geschichtlichen Abriss willkommen und erinnerte die Oeschger Bevölkerung, wie sein Grossvater 1974 das Schlössli nach einer umfassenden Renovation der Gemeinde übergab.

Die dritte Gruppe fuhr um 11 Uhr direkt zum Schloss Schönau, wo Baron Georg von Schönau noch vor dem Mittagessen Geschichtliches über die Familie von Schönau erzählte. Das reichhaltige Mittagsbüffet, spendiert von der Gemeinde, erfreute Gross und Klein. Christine Trautwein-Domschat, Bürgermeisterin von Schwörstadt, begrüsste noch vor dem Kaffee und Kuchen die Schweizer Gäste und erzählte Wissenswertes über die Stadt und die Region. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen wurde das Oldiepostauto für die Heimfahrten in eine Cabrio-Variante umgebaut. In regelmässigen Abständen wurden die Gäste gestaffelt in die Schweizer Heimat zurückgebracht. Die Fahrten waren sehr kurzweilig und Chauffeur Marcel Suter unterhielt die Fahrgäste mit lustigen Anekdoten. Kurz vor 17 Uhr passierte das Oldiepostauto zum letzten Mal den Zoll in Säckingen-Stein. Für die teilnehmende Oeschger Bevölkerung bleibt dieser Tag wohl in bester Erinnerung. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote