«Wir schlagen neue Wege ein»

  12.06.2019 Musik, Rheinfelden

Patricia Kopatchinskaja und Sol Gabetta in Rheinfelden

Das Solsberg Festival, am Samstag prominent besetzt mit Sol Gabetta, Patricia Kopatchinskja und der Camerata Bern, ermöglicht dem Fricktal internationale Bekanntheit. Die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer kamen in den Genuss eines abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programms.

Clara Rohr-Willers

«Mit Gleichgesinnten in einer historisch bedeutenden Umgebung Programme gestalten, die von auserwählten Musikerinnen und Musikern gespielt werden.» Ein Traum, den sich Sol Gabetta mit dem Solsberg Festival erfüllte. Mit Patricia Kopatchinskaja, Vilde Frang, Veronika Eberle, Veronika Hagen und Betrand Chamayou umgibt sich die Cellistin mit argentinischen Wurzeln auch in der 14. Festivalausgabe mit gleichgesinnten Weltgrössen. Am zweiten und dritten Konzert im deutschen Sankt Peter und in der Rheinfelder Stadtkirche kam das Publikum in den Genuss einer Uraufführung. Der Komponist Francisco Coll persönlich dirigierte in seinem Doppelkonzert für Geige und Cello, «Les Plaisirs Illuminés».

Beeindruckende Camerata Bern
Das erste Stück des Abends, das «Konzert in D» komponierte Igor Strawinsky 1946 im Auftrag von Paul Sacher zum zwanzigjährigen Bestehen des Basler Kammerorchesters. Bachs Brandenburgisches Konzert im Ohr, erkennt man in diesem reinen Streicherstück Züge des barocken Concerto grosso. Es folgte das geniale «Violinkonzert in d-Moll» (1822), welches Felix Mendelssohn im Alter von nur 13 Jahren komponiert hatte.

Herausgefordert wurde das Publikum nach der Pause mit der Aufführung von Alberto Ginasteras «Concerto per corde, op. 33» (1966). Neben seinen Zeitgenossen Mauricio Kagel und Astor Piazzolla sah man den argentinischen Komponisten als grossen Erneuerer der klassischen Musik, der 1966, knapp 50-jährig, mit dem «Concerto per corde» den Gipfel seines Ruhms erreichte. Beim Werk von Ginastera kamen die einzelnen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Camerata Bern solistisch zum Zug. Besonders hervorzuheben ist hier die Kontrabassistin Käthi Steuri, die eine grosse gestalterische Vielfalt und eine gelungene Balance zu den hohen Violinstimmen an den Tag legte.

Uraufführung von und mit Francisco Coll
Beim Finale angelangt, richtete sich Sol Gabetta an das Publikum. Die Durchführung dieses Festivals sei eine grosse Freude. «Wir treten ein weiteres Mal mit grossartigen Musikerinnen und Musikern auf und schlagen neue Wege ein. Ein Höhepunkt dieses Jahr ist die Uraufführung von Francisco Colls Stück.» Der Komponist persönlich dirigierte die «Plaisirs illuminés» (2017-2018). Die Festival-Gastgeberin Sol Gabetta, Patricia Kopatchinskaja und die erweiterte Camerata Bern bestachen durch ein hochkonzentriertes, verinnerlichtes Spiel. 

www.solsberg.ch


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