Spender für die Plattform gesucht

  21.05.2019 Rheinfelden

IG Pro Steg fehlen noch rund 100 000 Franken für Kraftwerksdenkmal

Die IG Pro Steg beider Rheinfelden wappnet sich für den Abstimmungskampf für den Rheinsteg. Ausserdem engagiert sie sich für eine grössere Plattform am Standort des alten Kraftwerks: Über Crowdfunding soll ein Teil der zusätzlichen Kosten finanziert werden.

Boris Burkhardt

Bei der Versammlung vor einem Jahr sei er davon ausgegangen, sagte Präsident Peter Scholer am Donnerstag an der Generalversammlung der IG Pro Steg beider Rheinfelden im Clublokal der Rheinfelder Pontoniere bei der «Rheinlust», «dass wir heute einen Apéro haben würden als Erinnerung an den Spatenstich». Doch die IG Pro Steg ist noch lange nicht überflüssig: Neben dem Engagement im Vorfeld der Gemeindeversammlung am 19. Juni für den Bau des Rheinstegs trotz Mehrkosten von 3,2 Millionen Franken setzt sich der Verein für eine grössere Variante der Plattform am Standort des alten Kraftwerkstegs, eben bei der «Rheinlust», ein und hat noch bis Anfang August Zeit, Zusatzgelder zu organisieren.

Historischer Ort zum Verweilen
Die «Brown-Nizzola-Plattform» in Erinnerung an die in Rheinfelden wirkenden Schweizer Strompioniere Charles Eugene Lancelot Brown und Agostino Nizzola wäre eine vergrösserte Version der bereits von der Gemeindeversammlung für 160 000 Franken genehmigten Plattform, für die sich die IG Pro Steg einsetzt. Die Plattform soll Kinder und Erwachsene jeweils altersgerecht auf die historische Bedeutung Rheinfeldens aufmerksam machen, gleichfalls aber ein Ort zum Verweilen sein. Das Fricktaler Museum plant 2020 ausserdem eine Ausstellung zum Kraftwerk. Rund 260 000 Franken müssen für Plattform und Ausstellung bis zum 9. August zusätzlich über Spenden finanziert werden (die NFZ berichtete).

Als Gast an der Generalversammlung stellte Kilian Elsasser die welthistorische Bedeutung des Kraftwerkbaus in Rheinfelden heraus, wo erstmals Stromfrequenzen angeglichen worden seien und letztendlich der heutige weltweite Stromaustausch möglich gemacht worden sei. Elsasser arbeitet als Präsident des Verbands Industriekultur und Technikgeschichte der Schweiz mit der UNESCO zusammen und war unter anderem Ausstellungsleiter im Verkehrshaus Luzern. IG-Vorstandsmitglied Ueli Urwyler teilte mit, dass an Spenden bereits rund 160 000 Franken zugesagt seien. Aus dem Lotteriefonds des Kanton Aargau wurden 20 000 Franken für die Plattform und 50 000 Franken für die Ausstellung gesprochen. Das Fricktaler Museum selbst trägt 50 000 Franken bei. Von Stiftungen und Firmen sollen insgesamt 80 000 Franken zusammenkommen. Den Beitrag von 10 000 Franken der Ortsbürgergemeinde wusste Urwyler besonders zu schätzen, da es selten vorkomme, dass diese Projekte unterstütze, die bereits von der Einwohnergemeinde finanziert würden.

Den weiterhin offenen Betrag will die IG über Crowdfunding finanzieren und hat dafür die Onlineplattform Lokalhelden gewählt. Unter www.lokal helden.ch/plattform können bis zum 12. Juli Spenden getätigt werden. Vereinsmitglied und Graphikerin Manuela Tschudin drehte für den Auftritt ein Video, indem die IG-Mitglieder erklären, um was es geht und warum es sich lohne, für die Plattform zu spenden. Die IG Pro Steg erhofft sich auf diesem Wege weitere 35 000 Franken; bis zum Wochenende wurden 820 Franken gespendet. Am 25. Mai will die IG an einem Stand vor dem Rathaus in der Marktgasse für Steg und Plattform werben.


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