Migros verlässt das Liebrüti-Zentrum definitiv
09.05.2019 KaiseraugstMietvertrag per Ende Juni 2020 gekündigt
Die Tage der Migros im Liebrüti-Zentrum sind gezählt. Der Grossverteiler hat den Mietvertrag per 30. Juni 2020 gekündigt. Ein Neubau an der Landstrasse wird geprüft.
Valentin Zumsteg
Dass die Migros mit ihrem Standort in Kaiseraugst nicht zufrieden ist, weiss man schon lange. Jetzt ist klar, dass der Grossverteiler das Liebrüti-Zentrum in Kaiseraugst verlassen wird. «Die Migros hat die Ladenlokalitäten per Ende Juni 2020 gekündigt. Wann der Laden definitiv geschlossen wird, ist uns leider noch nicht bekannt.» Das schreibt die Liebrüti-Verwalterin Varioserv AG in einem Brief an alle Mieterinnen und Mieter der Überbauung. «Auch wenn wir den Weggang der Migros aus der Liebrüti bedauern, sehen wir die positiven Seiten dieses Entscheids, welcher über viele Jahre hinausgezögert worden ist. So können die Bauarbeiten für die Modernisierung des Zentrums deutlich schneller durchgeführt werden, da diese grosse Fläche dann leer sein wird», heisst es im Schreiben weiter.
«Für den Rückbau braucht es auch noch Zeit»
Die Migros bestätigt die Kündigung auf Anfrage der NFZ: «Die Migros Aare hat sich entschlossen, den Mietvertrag im Einkaufscenter Liebrüti per 30. Juni 2020 zu kündigen. Ein definitiver Schliessungstermin ist noch nicht bekannt, es laufen Gespräche mit der Eigentümerschaft», hält Mediensprecherin Daniela Lüpold fest. Die Schliessung wird voraussichtlich vor dem 30. Juni erfolgen: «Für den Rückbau braucht die Migros Aare auch noch etwas Zeit», hält Lüpold fest.
Für die Migros gibt es verschiedene Gründe, warum sie die Liebrüti verlässt. «Die Filiale wurde in den 1990er-Jahren erbaut und seither nicht mehr umgebaut, deshalb entspricht sie nicht mehr den neusten Ladenbaustandards der Migros Aare und auch nicht mehr den heutigen Kundenbedürfnissen», erklärt Lüpold. Die Lage im ersten Obergeschoss sei schon seit längerem unbefriedigend und das Center sei «veraltet». «Eine Sanierung auf der bestehenden Fläche ist wegen des geplanten Umbau des Centers nicht möglich», so Lüpold.
«Der Neubau ist eine Möglichkeit»
Obwohl die Umsätze in Kaiseraugst rückläufig sind, will die Migros in der Gemeinde bleiben – aber an einem anderen Standort. Sie hat bereits vor einiger Zeit eine Parzelle an der Landstrasse, wo früher das Pneuhaus Euromaster ansässig war, gekauft. Das Land liegt in unmittelbarer Nähe von «Coop Bau+Hobby». «Die Migros Aare möchte in Kaiseraugst für ihre Kunden präsent sein, der Neubau ist eine Möglichkeit, welche wir weiterverfolgen.» Die Kosten für einen Neubau an diesem Standort beziffert Lüpold auf rund 10 Millionen Franken.
Allerdings ist das nicht so einfach: Das Land liegt heute in der Wohnzone, neue Gewerbebauten sind dort nicht möglich. «Damit eine Filiale auf dem Grundstück gebaut werden kann, muss die Bau- und Nutzungsordnung angepasst werden. Wir hoffen auf einen positiven Entscheid der Gemeinde», erläutert Lüpold. In Kaiseraugst läuft derzeit die Revision der Bau- und Nutzungsordnung. Doch dieser Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen – mit einer schnellen Umzonung ist eher nicht zu rechnen.