Famex sucht Unterschlupf beim Gemeindeverband

  16.05.2019 Frick

Familienexterne Kinderbetreuung braucht professionelle Strukturen

Nachdem die Mitgliederversammlung am Montag der Auflösung des Vereins zugestimmt hat, werden nun die Bemühungen intensiviert, die Famex unter dem Dach des Gemeindeverbandes Bezirk Laufenburg anzusiedeln.

Simone Rufli

Ein kleiner Verein, ohne Sekretariat und ohne Geschäftsstelle, alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, einzig die Kassierin erhält eine kleine Entschädigung – so präsentierte sich der Verein Familienexterne Kinderbetreuung (Famex) Oberes Fricktal. Bis am Montagabend. Am Montag, an der 23. Mitgliederversammlung, stimmten – mit Ausnahme von einer Enthaltung – alle anwesenden Vereinsmitglieder der Auflösung und schrittweisen Überführung des Vereins in den Gemeindeverband Bezirk Laufenburg zu. In der Hoffnung, die Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbandes stimmt dem Begehren um Aufnahme an der Versammlung im November zu, wird die Famex von den bisherigen Vorstandsmitgliedern Martin Oettl, Julia Stihl, Carla Beuggert und Daniela Maier schrittweise in die professionellen Strukturen des Gemeindeverbandes mit Sitz in Laufenburg integriert.

Feste Kontakt- und Inkassostelle
Die Famex steht seit Ende 2018 in Kontakt mit dem Gemeindeverband. Erste Gespräche über eine mögliche Weiterentwicklung der Famex wurden bereits geführt, wie der langjährige Famex-Vereinspräsident Peter Boss – er ist zugleich Mitglied im Vorstand des Gemeindeverbandes – erläuterte. Im Zentrum steht das Bemühen, eine feste Kontakt- und Inkassostelle unter dem Dach des Verbandes einzurichten und die zwei dezentralen Vermittlungsstellen beizubehalten. Ende März hat Peter Bosss in seiner Funktion als Mittelsmann die Vorstellungen der Famex an der Versammlung der Gemeindeammänner des Bezirks präsentiert. Ein heikler Punkt dürfte die Frage sein, wie die Finanzierung der neuen Strukturen gestaltet werden soll.

Zunehmend schwierig
Unbestritten ist dagegen die Tatsache, dass der Bedarf an Tagesfamilien signifikant angestiegen sind, seit Mitte 2018 im Kanton Aargau das neue Kinderbetreuungsgesetz in Kraft getreten ist und die Gemeinden verpflichtet sind, ein entsprechendes Angebot anzubieten. Im Vereinsjahr 2018 betreuten 24 Tagesmütter 66 Kinder aus 46 Familien. Sie leisteten dabei rund 12 300 Betreuungsstunden. Verglichen mit dem Vorjahr ist damit der Betreuungsaufwand um rund 75 Prozent gestiegen. Die Zahl der Betreuungsverhältnisse sei dadurch markant angestiegen und die Famex werde vermehrt mit komplexeren Fällen konfrontiert, die eine Koordination mit verschiedenen Stellen (Sozialämter, Jugend- und Familienberatung) nötig mache, schilderte Martin Oettl die zunehmend schwierige Situation.

Erschwerend komme hinzu, dass die Anforderungen in Sachen Qualität, Aus- und Weiterbildung sowie Aufsicht weiter gestiegen sind. Mit Ausnahme von Frick und Herznach steuerte bisher keine Gemeinde Geld für den Betrieb des Vereins bei, denn zwischen der Famex und den Gemeinden im Einzugsgebiet konnten in der Vergangenheit keine Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden.


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