«Nicht Gott, sondern wir Menschen brauchen ein Gotteshaus»

  14.05.2019 Magden

Magden: Festgottesdienst in der Marienkirche

Vor 50 Jahren bauten «die treuen Römischen» im mehrheitlich christkatholischen Magden die Marienkirche. Am Sonntag fand Bischof Felix Gmür mit einem feierlichen, herzlichen und kurzweiligen Festgottesdienst den Zugang zum zahlreichen Publikum mit Vertreterinnen und Vertretern aus den hiesigen Kirchgemeinden und den politischen Gemeinden Magdens und Rheinfeldens.

Clara Rohr-Willers

«Das aussergewöhnliche Jubiläum 50 Jahre Marienkirche Magden ist ein Augenblick des Erinnerns und der Freude», eröffnete Linda Gaeta den Festgottesdienst. Die «Seele der Kirchgemeinde», wie Bischof Felix Gmür die Pfarreikoordinatorin und diakonische Stelle nannte, sprach allen Teilnehmenden, den Gästen aus Politik und den anderen Kirchgemeinden, dem Seelsorgeteam, dem Mageton, der 1971 aus dem Kapellenbauverein entstanden ist, dem Kirchenchor samt Dirigent, den Sängerinnen und Musikerinnen und Musikern sowie dem Bischof ein grosses Dankeschön aus. Über 35 Jahre lang

dienten Sakristanin Maria Hahn und Sakristan Urs Hahn der römischkatholischen Kirche.

«Ein Gotteshaus mit dem Altar im Zentrum der Kirche»
Der Wunsch der Katholiken, im mehrheitlich christkatholischen Magden in einer eigenen Kirche Gottesdienst zu feiern, entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Nach der Gründung des Kapellenbauvereins 1953 sammelten die 43 Gründungsmitglieder einen monatlichen Beitrag von 50 Rappen. Viele Neuzuzügler nach 1960 waren römisch-katholisch. 1961 ermöglichte es eine grosszügige Spende von 100 000 Franken keine Kapelle, sondern eine Kirche zu planen. 1969 wurde die Marienkirche von Bischof Anton Hänggi feierlich eingeweiht und ist seither ein wichtiger Bestandteil des Dorfes. Mit dem pyramidenförmigen Dach und einem Grundriss, selbsttragend auf vier Betonpfeilern, setzte der Basler Architekt Leo Cron ein markantes Zeichen in der Dorfsilhouette. «Die Marienkirche war damals das erste Gotteshaus, das man nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils baute und in dem man den Altar ins Zentrum stellte», schilderte Linda Gaeta.

«Es geht um unseren Umgang mit der Erde, Gottes Schöpfung»
«Uns Menschen, immer wieder mit uns selber beschäftigt, sollte es um den
Glauben an Gott, an das Leben, gehen», erklärte der Bischof die Bedeutung des Altars im Zentrum der Kirche. «Gott selber braucht keinen Tempel, kein Gotteshaus. Er wohnt in uns selber. Es sind wir Menschen, die uns nach einem Tempel sehnen.» Der musikalische Rahmen mit dem Gloria von Antonio Vivaldi, interpretiert von Kirchenchor, Solistinnen und Orchester, ermöglichte es den Zuhörerinnen und Zuhörern, die Worte auf sich wirken zu lassen. Durch das Singen von passenden Texten wurde das Publikum zudem in den Festgottesdienst miteinbezogen.

«Warum heute noch an Übermächtiges glauben? Etwas, was man nicht mit unserer verehrten Technik beschreiben kann?», fragte Bischof Felix Gmür schliesslich die Besucherinnen und Besucher des Festgottesdiensts.

 


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