Roland Brack und die «Höhle der Löwen»

Der Fricktaler Roland Brack ist ein erfolgreicher Unternehmer – und einer der «Löwen» in der Sendung «Höhle der Löwen» von TV 24. Im Gespräch mit der NFZ redet er von den vielen guten Startups, die er in der Sendung erlebt. Was auch dazu führt, dass er viel mehr Geld als geplant ausgibt.

Susanne Hörth

NFZ: Herr Brack, warum machen Sie bei «Höhle der Löwen» mit?
Roland Brack: Mir liegt die Förderung des Unternehmertums und von Startups im Speziellen sehr am Herzen. Das ist für mich die beste Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und zur Zukunft der Schweiz etwas beizutragen. Politik ist beispielsweise weniger mein Thema.

Sie selber haben sehr klein begonnen und sich von Ihrem eingeschlagenen Weg nicht abbringen lassen. Wurden Sie dabei auch, wie die Kandidaten in der Sendung, mit finanziellen Investments unterstützt?
Ganz am Anfang, während meiner Lehre als Elektromechaniker, hat mich mein Grossvater für die ersten Bestellungen in Asien unterstützt. Danach und bis heute habe ich das Wachstum aus den laufenden Erträgen finanziert. Natürlich bei Übernahmen und Immobilien aber auch mit Bankfinanzierungen.

Hätte es früher schon ein solches Fernseh-Format für Leute mit unternehmerischen Ideen und Projekten gegeben, hätten Sie sich als Kandidat beworben?
Das ist eine gute Frage. Von meiner Erziehung her habe ich eher mit auf den Weg bekommen, möglichst viel selber zu machen und sich möglichst nicht auf andere zu verlassen. Heute habe ich dazu eine andere Einstellung, miteinander geht es einfach besser und es tut auch gut, wenn sich Leute mit unterschiedlichen Meinungen bei einer Firma einbringen. Deshalb würde ich die Frage so beantworten: Ich hätte mich wohl damals nicht beworben, mit der Erfahrung von heute hätte ich mir aber eine Teilnahme empfohlen.

Sind in der Show viele unterstützungswürdige Startups zu erleben?
Ja, wir hatten sensationelle Startups. Die Schweiz ist ein innovatives Land, deshalb überrascht mich das nicht. Ich habe dennoch deutlich mehr investiert, als ich erwartet hatte.

Werden Sie als Unternehmer die Startups aus der Sendung auch nach der Ausstrahlung begleiten, unterstützen und fördern?
Auf jeden Fall. Das ist ja auch die Idee der Sendung. Es handelt sich nicht um anonyme Investments, sondern die Löwen investieren ihr eigenes Geld. Für mich gehört dann auch dazu, dass ich meine Ideen und mein Netzwerk mit einbringe.

Was können Sie jungen Unternehmern aus Ihren eigenen Erfahrungen auf den Weg mitgeben?
Für ein Startup ist mir die Agilität etwas vom wichtigsten. Nicht alles wird sofort zum Erfolg. Dies muss man schnellstmöglich erkennen und dann einen anderen Weg probieren. Ausserdem braucht es auch Durchhaltewillen: Meist dauert der Weg zum Erfolg etwas länger, als man am Anfang gedacht hat.

In der «Höhle der Löwen» begegnen Ihnen mit Sicherheit viele Ideen, die nichts mit Ihrem eigenen Unternehmen zu tun haben. Ist das bei der Entscheidung, wer Unterstützung erhält, wer nicht, ein Hindernis?
Als Unternehmer braucht es meiner Meinung nach auch ein gesundes Mass an Offenheit für Neues. Natürlich gilt es sorgsam abzuwägen, wo man sich verzettelt und wo man wirklich wertvolle Erfahrungen machen kann. Einige meiner Investments haben gar nichts mit Onlinehandel zu tun, lassen Sie sich überraschen!

In welcher Hinsicht kann brack.ch von Ihrem Engagement als «Löwe» profitieren?
Das Naheliegendste sind neue, innovative Produkte. Das war schon immer ein Fokus von Brack, deshalb passt das Engagement gut. Bisher war ich eher im Hintergrund. In der Sendung kann man mir als Eigentümer sozusagen live bei der Arbeit zuschauen. Ich denke, dies ist positiv für die Bekanntheit des Unternehmens. Vor allem aber kriegen die Menschen auch einiges aus unserer Unternehmenskultur mit. Das ist für Kunden und Nichtkunden spannend!

Würden Sie auch bei einer weiteren Staffel der Show mitmachen?
Wenn TV24 mich für eine weitere Staffel anfragt, dann auf jeden Fall. Es war eine grossartige Erfahrung, auch wenn ich grossen Respekt vor der Aufgabe habe.