«Darauf achten, was wir kaufen»
29.05.2019 FrickIn einer Projektarbeit befassten sich fünf Schülerinnen der Sek 3b in Frick mit dem ökologischen Fussabdruck. Was sie dabei entdeckten, erzählten sie der NFZ.
Simone Rufli
«Alles was wir essen, trinken, verbrauchen oder kaufen hinterlässt Spuren. Wenn wir besser darauf achten, was wir kaufen, verbrauchen und wegwerfen, ist das für die Erde besser.» Genauer hinschauen, das wollen Angela Massenz, Lia Dubach, Damaris Schmid, Jasmin Aebersold und Sara Castrogiovanni in Zukunft machen, nachdem sie sich in einem Schulprojekt an der Oberstufe in Frick mit dem ökologischen Fussabdruck auseinandergesetzt haben.
Die ganze Sek 3b von Andreas Eggs hat sich im Rahmen des Geographie-Unterrichts gemeinsam mit dem ökologischen Fussabdruck befasst. Anstatt zum Schluss eine Prüfung zu schreiben, durften die Schüler das Gelernte in einer Projektarbeit vertiefen. In welcher Form das geschehen sollte, wurde den einzelnen Gruppen überlassen. Um ihre Überlegungen und Schlussfolgerungen zum Thema über das Klassenzimmer hinaus zugänglich zu machen, haben die fünf Schülerinnen das Schulhaus verlassen, auf der Strasse selbstgemachte Flyer verteilt und Passanten befragt. Zum Schluss haben sie sich mit dem Ergebnis an die NFZ gewandt.
«Während der Strassenumfrage haben wir festgestellt, dass viele Leute schon vom ökologischen Fussabdruck gehört haben, dass aber auch viele nicht genau wissen, was darunter zu verstehen ist», erzählt Sara Castrogiovanni. Auch ihnen sei es bis vor kurzem nicht anders ergangen. Indem sie sich in den letzten vier Wochen aber intensiv mit dem Thema befasst haben, konnten sie mit Hilfe von Büchern und auch online viele Lücken schliessen. «Wir haben zum Beispiel gelesen, dass in viel mehr Produkten Palmöl steckt, als wir angenommen haben», erzählt Angela Massenz. Für den Anbau von Ölpalmen werden immer grössere Flächen Regenwald abgeholzt.
Zwar hätten sie alle bereits bisher Abfälle getrennt. «Jetzt sind wir aber sicher noch achtsamer im Umgang mit Ressourcen. Wir werden wohl auch das Licht nicht mehr unnötig brennen lassen und darauf achten, möglichst wenig Plastik zu verwenden, damit nicht noch mehr davon ins Meer gelangt. Man kann ja zum Beispiel auch mit dem eigenen Tupperware-Geschirr zum Metzger gehen, anstatt das Fleisch in Plastik einwickeln zu lassen», meint Damaris Schmid. Sie wollen nun vermehrt darauf achten, woher Waren kommen, wer sie unter welchen Bedingungen herstellt, wie viele Kilometer sie bis ins Fricktal zurückgelegt haben und öfter mal saisonale Produkte aus der Region kaufen, sagen die Schülerinnen. Auch beim Heizen wollen sie konsequenter sein: «Anstatt die Heizung höher zu stellen, kann man sich auch wärmer anziehen», finden die fünf.
In wenigen Wochen werden sie von der Schule in die Lehre wechseln und das erste eigene Geld verdienen.
Ökologischer Fussabdruck
Der ökologische Fussabdruck errechnet den Verbrauch von Land, der notwendig ist, um eine bestimmte Art von Lebensstil und Lebensstandard aufrecht zu halten. Über diesen Landverbrauch lassen sich die Umweltverträglichkeit von Konsum und Handlungen einzelner Personen oder Staaten miteinander vergleichen. In die Berechnung werden Flächen eingeschlossen, die ein Staat zur Produktion von Kleidung und Nahrung und zur Bereitstellung von Energie benötigt. Es werden aber auch jene Flächen mit einbezogen, die durch den Abbau von Müll oder zum Binden von freigesetztem Kohlendioxid «verbraucht» werden.