Kampagne für das Spital Laufenburg

  16.04.2019 Laufenburg

Christoph Grenacher möchte Antworten

Die Verantwortlichen des Gesundheitszentrums Fricktal (GZF) haben bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2018 auch bekannt gegeben, dass sie mit der Werbekampagne «Im Spital Laufeburg laufts!» ein klares Bekenntnis zu diesem Standort abgeben möchten. Ankündigung wie auch die mittlerweile gestartete Kampagne stossen beim Kommunikationsberater Christoph Grenacher aus dem Kaister Ortsteil Ittenthal auf Erstaunen wie auch teilweise auf Befremden. In einem Brief an Verwaltungsratspräsidentin Katharina Hirt und CEO Annelies Seiler hält er fest, dass diese als Unternehmensverantwortliche eigenständig entscheiden dürfen. Gleichzeitig müsse aber auch ein öffentlicher Diskus und transparentes Erklären des Handelns möglich sein. Denn: «Ihr Spital wird durch den Leistungsauftrag des Kantons und der damit möglichen Kostenverrechnung an Kanton und Krankenkassen stark von der Öffentlichkeit, also uns Steuerzahlern, unterstützt.»

Grenacher verweist auch auf die neue Spitalliste 2020, mit der aufgezeigt wird, was die einzelnen Spitäler künftig anbieten dürfen. Die vom GZF und somit auch indirekt von den Bürgern mitfinanzierte Kampagne stehe also im Spannungsfeld zunehmender Aktualität und Diskussion um die Aargauer und Fricktaler Spitallandschaft, schreibt Grenacher weiter. Die grundsätzliche Frage bleibe, wie «opportun, aber auch wertschöpfend es ist», mit werberischen Mitteln als privates Unternehmen in diesen öffentlichen demokratischen Meinungsbildungsprozess einzugreifen. In seinem Brief an die GZF-Verantwortlichen wirft Grenacher zudem die Frage auf, warum trotz der laut Geschäftsbericht sehr positiven Entwicklung am Standort Laufenburg jetzt eine solche Werbekampagne gestartet worden sei.

Deutlicher wird er mit seiner Aussage, dass das Spital Laufenburg schon lange ein Vertrauensproblem habe. Daran ändere auch das Gütesiegel, welches die FMH dem GZF für seine Arbeit verliehen habe, nur wenig. «Vertrauensaufbau ist jahrelange Kleinarbeit in Demut», ist er überzeugt. Der Medienfachmann möchte nun von Annelies Seiler und Katharina Hirt eine Stellungnahme auf verschiedenste Fragen rund um die Kampagne. Etwa, welche Leistungsbringer darin involviert sind oder auch, was das Ganze kostet. (nfz)


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