Nachhaltig investieren – Gebäude sanieren

  21.03.2019 Nordwestschweiz, Kommentar

Nachhaltig investieren – Gebäude sanieren

Die Schweiz zählt rund 2.3 Millionen Gebäude. Diese sind für 50 Prozent des Energieverbrauches und 40 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich. Die Sanierung von Liegenschaften ist daher ein wichtiger Grundpfeiler der Energiestrategie 2050 des Bundes: Mit den vorhandenen technischen Mitteln könnte man eine Reduktion um die Hälfte erreichen. Oder mit den Worten des Exekutivdirektors der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol: «Wir können es uns nicht mehr leisten, etwas zu bauen, das CO2-Emissionen verursacht.»

Der Kanton Aargau hat in seiner Strategie «EnergieAargau» dieses Potential erkannt und möchte bei den eigenen Liegenschaften eine Vorbildfunktion einnehmen. Doch in den vergangenen Jahren hat er leider wenig mustergültig gehandelt. Im Zuge der Sparmassnahmen wurden selbst dringend notwendige Sanierungen und Neubauten aufgeschoben – auch eine Art der kommenden Generation «Schulden» aufzubürden. Nun hat der Regierungsrat gehandelt und unter dem Stichwort «Reformvorhaben Immobilien» Stossrichtungen zur Entwicklung und Finanzierung seines Gebäudeparks erarbeitet.

Die meisten Kantonsliegenschaften müssen bis 2035 ersetzt oder erneuert werden. Eine Riesenchance für den Kanton Aargau sich als Vorreiter der Energiewende zu positionieren und alles auf den neuesten Stand zu bringen! Darüber hinaus sollte der Staat gemeinsam mit der Fachhochschule und Firmen im Bauund Energiebereich innovative Projekte lancieren, die über die heute gängigen Standards hinausgehen. Es gibt bereits zahlreiche Gebäude in der Schweiz, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen (sogenannte Plusenergiehäuser). Dem selbsternannten «Energiekanton» würde es sehr gut anstehen, dies für seine Liegenschaften anzustreben.

Auch wenn solche Projekte bei der Realisierung etwas teurer sind, würden sich die Investitionen über die Nutzungsdauer gesehen rentieren. Zudem könnten sich regionale KMU mit solchen Referenzen profilieren. Auf lange Sicht sicher die bessere Strategie als immer nur auf den derzeitigen «Kontostand» zu schielen.

ANDREAS FISCHER BARGETZI


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