Die Freude an der Kunst verbindet sie

  27.03.2019 Kaiseraugst

Neue Ausstellung im Liebrüti-Zentrum

Drei Künstler, eine Ausstellung: Im Liebrüti-Zentrum sind in der Reihe «Kunst in Kaiseraugst» Skulpturen und Malerei zu entdecken. Es gibt auch einiges zum Schmunzeln.

Valentin Zumsteg

Sie schaut keck, die Krähe. Vielleicht sogar herausfordernd. «Die Kaiseraugsterin», heisst das Bild von Katharina Siewert. Damit nimmt die 69-jährige Künstlerin Bezug zur aktuellen Krähen-Diskussion in der Liebrüti. Dort sorgen die lauten Vögel bei einigen Anwohnern für Ärger. Man hat schon einiges probiert, um sie zu vertreiben. «Die Vögel waren vor uns da», sagt Siewert mit einem Schmunzeln. Sie liebt es, ihren Vogelbildern witzige oder nachdenklich stimmende Titel zu geben. «I bi dr Schönscht», heisst zum Beispiel ein Bild mit einem Hahn, der sehr selbstzufrieden aussieht. Das Reiher-Bild hat sie mit dem Titel «Ein Fisch wird kommen» versehen. Und «Schredderküken» gibt es auch.

Im Frühling spriesst die Kunst
Immer im Frühling verwandelt sich der ökumenische Kirchenraum in der Überbauung Liebrüti in Kaiseraugst in eine temporäre Kunstgalerie. Hier gibt es Neues und Unbekanntes von einheimischen und auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern zu entdecken. Hinter «Kunst in Kaiseraugst» stehen Fabienne Grossenbacher, Toni Hollenstein und Peter Surer, welche die Ausstellung jeweils organisieren. Nun schon zum achten Mal.

In diesem Jahr werden die Werke von drei Hobby-Künstlern präsentiert. Da sind zum einen die Vogelbilder von Katharina Siewert. Die Kaiseraugsterin malt seit langem, hat aber vor zwei Jahren wieder so richtig Freude an der Kreativität gefunden. Derzeit ist es vor allem «Federvieh», das sie auf Leinwand bannt. «Mich beeindruckt die Vielfalt an einheimischen Vögeln», sagt sie. Vom Verkaufserlös ihrer Bilder spendet sie je zehn Prozent dem Natur- und Vogelschutzverein Kaiseraugst sowie dem Verein «Freiwilligenarbeit Asyl». Für Siewert ist es erst die zweite Ausstellung, an der sie sich beteiligt.

Schon deutlich mehr Erfahrung mit Ausstellungen hat die 49-jährige Anastasia Rychen-Hionas aus Birsfelden. Sie zeigt abstrakte Bilder. «Als ich 1994 meine erste eigene Wohnung einrichten wollte, suchte ich grossformatige Bilder. Leider reichte einerseits das Geld nicht aus, um mir solche Bilder zu kaufen. Andererseits hatte ich genaue Vorstellungen. Deswegen begann ich, selber zu malen», erzählt sie. In Kaiseraugst präsentiert sie unter anderem «Spin Art». Das sind Bilder, die durch Rotation und Zentrifugalkraft entstanden sind. Sie strahlen ausdrucksstark und farbenfroh von den Wänden. Damit harmonieren sie wunderbar mit den eleganten Eisenskulpturen von Toni Hollenstein. Der 76-jährige Kaiseraugster widmet sich seit der Pensionierung intensiv der Kunst. «Nebst klaren Formen sind es vor allem schwungvolle Kurven und fliessende Linien, die meine Werke bestimmen», erklärt er. Dies lässt das schwere Metall leicht wirken.

Es sind also drei ganz unterschiedliche Kunstschaffende, die sich bei dieser Ausstellung zusammenfinden. Genau das ist das Konzept von «Kunst in Kaiseraugst». Eines verbindet sie aber, wie sie betonen: «Die Freude an der Kunst.»

«Kunst in Kaiseraugst». Die Ausstellung mit Werken von Toni Hollenstein (Skulpturen aus Eisen), Katharina Siewert (Malerei) und Anastasia Rychen-Hionas (abstrakte Malerei) läuft noch bis am Sonntag, 31. März. Ökumenischer Kirchenraum, Zentrum Liebrüti. Öffnungszeiten: Freitag von 17 bis 20 Uhr; Samstag von 14 bis 17 Uhr; Sonntag von 14 bis 17 Uhr.


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