Chiara Leone nimmt die EM ins Visier

  18.03.2019 Frick

Nächste Woche trifft sich die europäische Elite der Luftgewehrschützen (10m) zu den Europameisterschaften. Für Chiara Leone ist es eine Premiere.

Ronny Wittenwiler

Erfolg und Misserfolg liegen in diesem Sport unsagbar eng beieinander und Chiara Leone, die junge Frau von den Sportschützen Frick, kann davon ein Lied singen. «Dieser Final ist mir gründlich misslungen», sagte die Athletin des Nationalkaders kürzlich, als sie gerade Vize-Aargauer-Meisterin geworden war. Eigentlich lag der Titel für die Luftgewehrschützin schon bereit. Es kam aber anders. «Das war für mich ein Testwettkampf, in dem ich vor der EM kleine Sachen testete», gab sie zu Protokoll, um dann festzustellen: «Es wollte einfach nicht laufen.» Das ist Vergangenheit. Und ab nächster Woche wartet für Leone ein Meilenstein in ihrer noch jungen Karriere.

«Müsste über mich hinauswachsen»
Im kroatischen Osijek duelliert sie sich zum ersten Mal mit der internationalen Elite an einer Europameisterschaft. Allein diese Tatsache zeugt vom einen oder anderen Volltreffer, der Leone zuletzt gelungen ist: Wer sich gleich im ersten Jahr bei der Elite für die EM zu qualifizieren vermag, hat so manches richtig gemacht. «Ja, ich bin gut gestartet in dieses erste Jahr», findet auch Leone, die kommenden Donnerstag, 21. März, ihren EM-Einzelwettkampf austragen wird. Nur die besten acht Athletinnen werden sich für den Final qualifizieren. «Um das zu erreichen, müsste ich eine extreme persönliche Leistung erbringen und richtiggehend über mich hinauswachsen», stellt Leone, die derzeit das Sportgymnasium in Aarau besucht, fest. Für die NFZ ordnet sie ein: «Das Feld möglicher Finalistinnen ist enorm breit. Ich denke, es gibt rund dreissig Athletinnen, die das Zeug haben, sich für die Runde der besten Acht zu qualifizieren.» Dass Chiara Leone selber nicht einfach so wegen der schönen Landschaft nach Kroatien reist, macht sie ebenso deutlich, spricht davon, einen Platz unter den besten 25 anzustreben. «Wenn es läuft, ist das möglich. Genauso schnell kannst du aber auch nach hinten gereicht werden.» Es ist quasi ihre Antwort generell auf die Frage, was es für einen Athleten auf Topniveau braucht: «Entscheidend ist, ob du sechzig Mal liefern kannst in einem Wettkampf und nicht einfach mit zwei, drei Schuss. Ohne Nervenstärke geht gar nichts.»

Sie will an die Weltspitze
Und so versucht Leone an ihrer EM-Premiere bei der Elite ruhig Blut und eine ebenso ruhige Hand zu bewahren. Als Juniorin ist ihr das schon mehrfach gelungen, 2017 gewann sie den prestigeträchtigen Alpencup in Bologna, 2018 wurde sie dritte an den Schweizermeisterschaften.

«Mein Ziel ist es, einst in der Weltspitze mitmischen zu können», sagt Chiara Leone, langfristig avisiert die Schützin die Olympischen Spiele 2028 in Paris. Es sind grosse Ziele, die sie verfolgt. Ihr Weg dorthin führt über Disziplin, mentale Stärke und nächste Woche auch über eine neue Erfahrung in Kroatien.


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