Aus den Augen aus dem Sinn

  14.03.2019 Nordwestschweiz, Kommentar

Scheibe runter, Kaugummi raus. Aus den Augen aus dem Sinn.

Ebenfalls die McDonalds Packung, die Bierflasche und die RedBull-Dose – das Auto ist sauber und es kann Feierabend werden. Die aufgestellten Drahtgeflechte am Strassenrand mit Hinweistafeln für saubere Wiesen helfen ernüchternd wenig. Das Mahnmal, welches AbfallsünderInnen ermuntern soll, ihren Müll nicht achtlos in den Feldern, Wiesen und Äckern zu entsorgen, bleibt ohne nennenswerte Wirkung. Nach dem Schneiden der Hecken sind im Abstand von wenigen Metern Bierdosen zu finden. So, wie wenn Hänsel und Gretel den Weg hätten markieren wollen, damit sie wieder nachhause finden.

Die Prävention in den Schulen ist vorbildlich und regelmässig finden Litteringprojekte statt oder ums Schulhaus wird «gfötzelet». Ebenfalls wird den Kindern aufgezeigt, was passieren kann, wenn Tiere giftigen Abfall verzehren oder Stücke einer Dose verschlucken. Die SünderInnen sind zum grössten Teil erwachsene und mündige BürgerInnen und nicht wie oft fälschlicherweise angenommen wird, Schülerinnen und Schüler. Diese Tatsache ist empirisch belegt und wird von den Bauernfamilien in der Praxis bestätigt. Die grössten Abfallberge finden wir in den Feldern und entlang von Hauptstrassen und Autobahnen.

Was Jugendliche und Kinder vermeintlich können, scheinen sie als Erwachsene vergessen zu haben. Noch schnell vor der Autobahnauffahrt den Zigarrettenstummel aus dem Fenster schnippen. Aus den Augen aus dem Sinn. Das Auto ist sauber. Die Arbeit kann beginnen.

Aufklärung und Eigenverantwortung scheinen beim Thema Littering nicht zu genügen. Schade! Ich bin für eine Busse für achtlos weggeworfenen Abfall von mindestens 300 Franken.

Damit der Abfall, wenn er schon aus den Augen ist, wenigstens im Sinn bleibt.
COLETTE BASLER


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