Lourdes gedenkt der heiligen Bernadette
05.02.2019 FricktalGeneralversammlung des Lourdespilgerverein Fricktal
«Die heilige Bernadette wurde nicht heiliggesprochen weil ihr die Madonna erschien sondern wegen der Art und Weise wie sie damit umging». Präses Pfarrer Fabian Schneider begrüsste mit diesen Worten eine stattliche Zahl von Mitgliedern des Lourdespilgervereins Fricktal zur Messfeier mit anschliessender traditioneller Generalversammlung. In der gut aufgenommenen Predigt verwies der Präses, dass die Mutter Gottes nicht dem Pfarrer, sondern einem einfachen, kränklichen Mädchen aus einer armen Familie erschienen ist. Dies auch darum, weil Bernadette Soubirous, die vor 175 Jahren geboren wurde, offen, bescheiden und aufrichtig war. Mit ihrer sozialen Herkunft erfuhr sie dieselbe, oder noch grössere Würde als die anderen Menschen. Die Quelle, die Bernadette damals von der hl. Gottesmutter verheissen wurde, sprudelt bis heute und ist zum Wasser des Lebens geworden. In Lourdes gedenkt man in diesem Jahr besonders der hl. Bernadette, die vor 140 Jahren verstorben ist.
Präsident Mathias Schreiber musste an der 55. Generalversammlung vom Hinschied von 21 Vereinsmitgliedern im Berichtsjahr Kenntnis geben, andrerseits konnten zwölf neue Mitglieder begrüsst werden. Zu ihnen zählen Pfarrer Leo Stocker, Obermumpf, und Pfarrer Urs Zimmermann, Wegenstetten, welche als Priester willkommen geheissen wurden. Paul Metzger als Leiter der Interdiözesanen Lourdeswallfahrt informierte über die laufenden Vorbereitungen und Neuigkeiten der diesjährigen Wallfahrt zum grössten europäischen Wallfahrtsort am Fuss der Pyrenäen. Im Mai wird es wieder soweit sein. Bereits haben sich rund 1200 Pilgerinnen und Pilger angemeldet. Der traditionelle Nachtschnellzug nach Lourdes verkehrt wegen Problemen mit der französischen Bahn nicht mehr. Als Ersatz kann nun der fahrplanmässig über Paris verkehrende TGV angeboten werden. Weitere Angebote gibt es für Nacht-Carreisen und Flüge. Die Schweizer Lourdespilger haben durch grosszügige Spenden einen Umbau zur Modernisierung des «Accueil», dem Spital in Lourdes, ermöglicht. Dankbar nahm der Pilgerleiter davon Kenntnis, dass die Fricktaler durch Kollekte und Beitrag einen Spezialrollstuhl für den Krankentransport zu und ab den Flugzeugen spenden werden.
«Kirche in Not»
Diesjähriger Gast an der GV des Lourdespilgervereins war Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragte des Hilfswerks «Kirche in Not», welches im Fricktal über zahlreiche Gönner und Sympathisanten verfügt. Heute unterhält das Hilfswerk in 23 Ländern Sektionen und leistet Hilfen für Projekte in rund 150 Ländern. Derzeit werden auf der ganzen Welt rund 200 Millionen Christen verfolgt. Die Referentin besuchte kürzlich mit einer Journalistengruppe aus der Schweiz den Irak, wo in der Ninive-Ebene Aufbauarbeiten für die Wiederansiedlung vertriebener Christen im Gang sind. Die IS-Terroristen konnten aus dem einst christlichen Nordirak vertrieben werden, haben jedoch grosses Leid und starke Verwüstung hinterlassen. Es wurden nicht nur Wohngebäude zerstört, sondern auch Krankenhäuser, Apotheken, Schulen und Kirchen. Das Wasser in den Brunnen wurde vergiftet. Vor einigen Jahren verzeichnete der Irak 1.5 Millionen christliche Einwohner, heute sind es noch 250 000. «Kirche in Not» unterstützt die Christen bei ihren Wiederaufbauprojekten, die im Herbst 2017 angelaufen sind. Für die Errichtung eines Wohnhauses werden rund 7000 Franken benötigt. Bis heute konnten 5200 Familien wieder in die Ninive-Ebene zurückkehren. (mgt)