Neues Leben für die Grimmer-Liegenschaften

  13.11.2018 Laufenburg

Der Laufenburger Stadtrat informierte über die Ausbaupläne

Eine Dreifachnutzung mit Zivilstandsamt, Wohnen und Gästehaus ist für die Liegenschaft, die den Laufenburger Ortsbürgern gehört, geplant.

Dieter Deiss

Für Ortsunkundige: nördlich des Parkplatzes Burgmatt befindet sich oberhalb der grossen Mauer die Grimmer-Matte und an diese anschliessend die Grimmer-Liegenschaft, die aus zwei Häusern besteht, die teils aus dem 15. Jahrhundert stammen. 2014 stimmte eine ausserordentliche Ortsbürgergemeindeversammlung dem Kauf der Liegenschaften zu. Der Stadtrat setzte ein Projektteam ein, das im Januar 2017 an drei Planungsbüros Studienaufträge erteilte. Die Fachjury empfahl einstimmig den Vorschlag des Teams Erne AG/ Wyss+Santos weiterzuverfolgen. Letztes Jahr befürworteten die Ortsbürger in zwei Tranchen einen Planungskredit von total 330 000 Franken. Jetzt beantragt der Stadtrat der kommenden Ortsbürgergemeinde-Versammlung einen Verpflichtungskredit von 4,22 Millionen Franken.

Trio-Nutzung
Rund 40g Personen folgten den Ausführungen von Vizeammann Meinrad Schraner, dem Leiter des Projektteams. Gleich von Beginn strahlte Schraner viel Optimismus aus: «Wir sind überzeugt, dass wir mit dem vorliegenden Projekt die Marke Laufenburg wieder besser positionieren können», meinte er einleitend. Die Trio-Nutzung, wie Schraner dies bezeichnete, besteht aus Zivilstandsamt, Wohnliegenschaft und Gästehaus. In das grössere der beiden Häuser werden fünf behindertengerechte 3½- und zwei 2½-Zimmerwohnungen eingebaut. Im Erdgeschoss wird das Zivilstandsamt einquartiert, das einen direkten Zugang auf die Grimmermatte haben wird. Anstelle der heutigen Garagen tritt ein Pavillon, der als Eingangsbereich zum Zivilstandsamt dienen wird. Die andere, kleinere Liegenschaft wird zu einem Gästehaus ausgebaut. Dieses soll verpachtet werden. Verhandlungen mit einem möglichen Interessenten sind am Laufen.

Für die Realisierung des Bauvorhabens wird ein Baukredit von 4,22 Millionen Franken benötigt. Zusammen mit dem Kauf und der Projektierung ergibt dies Gesamtinvestitionen von 5,33 Millionen Franken. Es wird mit einer Nettorendite von rund 43 000 Franken gerechnet. Vizeammann Schraner zeigte auf, woher dieses Geld kommen soll, hat die Projektgruppe dazu doch bereits konkrete Vorstellungen entwickelt. Parkplätze für Wohnungsmieter und Gäste wird es auf der Burgmatt Nord geben, während man für Velos und Kleinfahrzeuge den Schopf Sträuli kaufen möchte. Entsprechende Verhandlungen sind im Gang.

Fragen und Antworten
In der rege genutzten Fragerunde kam unter anderen die Aussendämmung zur Sprache. Dazu Christian Müller von der Bauverwaltung: «Häuser in der Altstadt sollten wenn möglich nicht mit einer Aussenisolation eingepackt werden.» Zur Kostenwahrheit wurde ausgeführt, dass man das Siegerteam aus dem Wettbewerb, das Team Erne AG/ Wyss+Santos als Totalübernehmer einsetze mit einem garantierten Kostendach. Die Detailvergabe an die Unternehmer erfolge jedoch unter Mitsprache der Ortsbürger. Dieses Vorgehen widerspreche nicht dem Submissionsrecht, wurde hervorgehoben. Abschliessend betonte Schraner, der zusammen mit seinem Projektteam auf alle Fragen klare Antworten hatte: «Ich hoffe, sie sind mit uns der Überzeugung, dass dies ein gutes, schönes Projekt ist.»

Die Ortsbürgergemeinde wird an ihrer Versammlung vom 19. November über das Vorhaben beschliessen. Wenn alles rund läuft, sollte im Mai nächsten Jahres Baubeginn sein und im Sommer 2020 die Eröffnung.


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