Im Einsatz für Hermelin und Mauswiesel

  27.11.2018 Gansingen

Projekt in Gansingen zugunsten der kleinsten Raubtiere der Schweiz

Die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klasse der Primarschule Gansingen untersuchten in den letzten drei Monaten die kleinsten Raubtiere der Schweiz: Hermelin und Mauswiesel. Im Rahmen des neuen Jurapark-Schulmoduls lernten die Kinder die flinken Mäusejäger spielerisch kennen und leisteten mit dem Bau von Asthaufen einen Beitrag zum Lebensraum des Wiesels.

Unter der Leitung von Sandra Leubin, Jurapark-Modulleiterin, beschäftigten sich die Kinder drei halbe Tage intensiv mit dem Thema und verlegten für diesen Zweck ihr Schulzimmer für einmal nach draussen. Neben Stift und Schreiblock gehörten daher auch Wanderschuhe, Feldstecher und Arbeitshandschuhe zum Schulmaterial. Die Kinder waren mit ganzem Körpereinsatz, grosser Neugierde und Forschergeist bei der Sache.

Der Lebensraum des Wiesels
Eintauchen in die Welt der Wiesel – das war das Ziel des ersten Anlasses im September. So begaben sich die Schülerinnen und Schüler nach einer kleinen Einführung im Schulzimmer voller Neugier auf den Weg in Richtung Sinzematthof, oberhalb von Gansingen. Unterwegs erzählte Sandra Leubin eine Geschichte, die auf den Lebensraum hinwies und zugleich die erste Aufgabe beinhaltete: Die Kinder mussten auf dem weiteren Weg die Landschaft genau untersuchen und schauen, ob die notwenigen Kleinstrukturen, die ein Wiesel zum Überleben braucht, auch vorhanden sind.

Bei der Ankunft auf dem Hof von Roland Steinacher lernten die Kinder einen landwirtschaftlichen Betrieb näher kennen und entdeckten mehr zum Wiesel. Die Erkenntnisse hielten sie in einem Forscherbuch fest.

Wir sind ein Wiesel
Die zweite Aktivität fand im Oktober statt. Die Sinne des Wiesels kennen lernen und dabei selbst zum Wiesel werden, das war das Ziel. So spitzen die Kinder ihre Ohren, identifizierten Gerüche und suchten kleine Mäuschen in der Umgebung. Eine Wieselfamilie frisst gegen 100 Wühlmäuse pro Woche – für die Jagd sind sie gut ausgerüstet.

Am Mittwoch, 21. November, legten die Schülerinnen und Schüler, mit Unterstützung der Eltern, selbst Hand an, um Hermelin und Mauswiesel zu helfen. Für die flinken Mäusejäger ist es nämlich eng geworden zwischen Feldern und Wiesen. Sie sind auf vernetzte und vielfältige Landschaften angewiesen und für die Jungenaufzucht brauchen sie geeignete Verstecke.

Gleich drei solche Unterschlüpfe, mit Aufzuchtkammer und Spurentunnel, haben die Kinder mit Unterstützung des Landwirts Roland Steinacher, Eltern und weiteren Helferinnen und Helfern unterhalb des Sinzematthof gebaut. Ein Spurentunnel, der in einem Asthaufen versteckt wurde, dient zum Nachweis der Tiere und wird zu einem späteren Zeitpunkt von Experten ausgewertet. Die Asthaufen sind auch Teil des Jurapark-Wieselprojekts, das in Zusammenarbeit mit dem WIN-Wieselnetz seit 2012 läuft. Der Bau der Asthaufen war das Highlight für die Schülerinnen und Schüler . Alle zeigten grossen Einsatz und zersägten einen Ast nach dem anderen. «Wir haben geschaut, dass es für das Wiesel sicher ist und die Äste so gelegt, dass kein Feind, wie zum Beispiel eine Katze, durchkommt», so die Aussage eines Schülers. (mgt)

Die Entwicklung des Jurapark-Schulmodul «Wiesel – das kleinste Raubtier der Schweiz» wird vom Alpiq Ökonds finanziert. Das Modul ist ab sofort für Schulklassen im Raum Jurapark Aargau buchbar und wird ab Herbst 2019 in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten nahe des jeweiligen Schulstandortes durchgeführt. Interessierte Schulen können sich direkt an Anna Hoyer, Projektleiter Umweltbildung unter 062 869 10 85 oder a.hoyer@jurapark-aargau.ch wenden.


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