Ein «herrlich Weib» mit vielen Talenten

  26.11.2018 Laufenburg

Monika Knecht ist als Chansonnière auf etlichen Kleinkunstbühnen in Deutschland und der Schweiz eine gern gesehene Künstlerin, die sich durch musikalische Qualität, Witz, Esprit und einen gehörigen Schuss Selbstironie auszeichnet.

Charlotte Fröse

Mit CD- und DVD-Produktionen hat sich Monika Knecht einen Namen gemacht. Die in Laufenburg/Baden praktizierende Zahnärztin verfügt darüber hinaus über ein weiteres Talent, die Schauspielerei, welches sie seit nunmehr 20 Produktionen zusammen mit der Theatergruppe Schwaderloch auslebt. Bei aller Wandlungsfähigkeit hat sie jedoch nie die Bodenhaftung verloren.

«Das Singen ist ein Teil meines Lebens», bekennt Monika Knecht. Und das schon von Kindesbeinen an. Geboren wurde sie auf dem Hotzenwald in Segeten, einem Ortsteil von Görwihl, als Monika Matt. Aufgewachsen ist sie zusammen mit drei Schwestern. Ihre Mutter und ihre Tanten sangen immer im Kirchenchor und auch die Matt-Mädchen traten in diese Fussstapfen. Monika Knecht ist dem Kirchenlied bis heute treu geblieben. Zunächst sang sie in einer Mädchensinggruppe und später dann im Görwihler Kirchenchor, wo sie bis heute in den Reihen des Chors steht und zudem seit rund 25 Jahren den Vorsitz im Vorstands-Präsidium führt.

Die Liebe zum Chanson entdeckte sie während ihres Studiums der Zahnmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort lernte sie über eine Freundin ihre Gesangslehrerin, die ukrainisch-amerikanische Sängerin Oksana Sowiak kennen. Bei ihr erhielt sie ihre Gesangsausbildung und bei ihr holt sich Monika Knecht noch immer das Rüstzeug für ihre gesangliche Entwicklung. Auch der Kontakt zu ihrer inzwischen langjährigen Begleiterin am Klavier, Rimma Vainshtein, entstand in diesem Umfeld. Monika Knecht sagt von Rimma Vainshtein: «Wir sind ein wunderbar eingespieltes Team und ergänzen uns bestens.»

Ihr erstes Konzert zusammen mit zwei weiteren Künstlern fand 1995 statt, berichtet Monika Knecht. Ihr erstes Solokonzert mit Chansons folgte ein Jahr später. Danach hatte sie bis heute sehr viele Auftritte. Spannend ist für sie jedoch noch immer jeder Auftritt, bei der ihr der «Spass an der Freude» immer wichtig und auch anzumerken ist.

Herz für die Kultur in der Region
Bei etlichen Konzerten in der Region und darüber hinaus begeisterte die Chanson-Spezialistin Monika Knecht ihr Publikum. So beispielsweise bei der Einweihung der neuen Stadthalle in Laufenburg oder erst kürzlich beim Benefizkonzert im Laufenburger Schlössle, wo sie für ihren gelungen Auftritt von einem begeisterten Publikum gefeiert wurde. Ihr Herz für die Kultur in der Region stellte sie dabei zudem unter Beweis, denn sie verzichtete zugunsten des neuen Laufenburger Flügels, den der Förderverein Kultur im Schlössle demnächst anschaffen wird, gänzlich auf ihre Gage. Obwohl sie gerne auf Kleinkunstbühnen auftritt, wo sie dem Publikum wirklich nahe ist, wie sie betont, hatte sie auch schon Auftritte auf grösseren Bühnen, wie 2008 in Stuttgart. Dabei ist auch eine DVD als Live-Mitschnitt des Konzerts erschienen. Zusammen mit Alfred Biolek gestaltete sie zudem Benefizkonzerte und trat im Fernsehen auf. 2010 produzierte sie ihre erste CD «Schau mir in die Augen Kleiner» mit Liedern unter anderem von Otto Reutter, Friedrich Hollaender und Georg Kreisler.

Mit Charme und Augenzwinkern
Monika Knecht interpretiert ihre Chansons mit perfektem Charme und einem kessen Augenzwinkern. Sie verfügt über die Begabung, sich in unterschiedliche Charaktere hineinzuversetzen und verleiht ihnen so glaubhaft Ausdruck. Ein Paradebeispiel ist dabei das Chanson aus der Feder von Georg Kreisler «Sie ist ein herrliches Weib». 2016 veröffentlichte sie dazu die Single-CD unter dem Titel «Ich bin ein herrlich Weib». Den Text des 2011 verstorbenen österreichischen Komponisten hat Monika Knecht dabei leicht abgeändert und aus ihrem Mund wirkt dies nun schon fast wie ein Bekenntnis. Für die Textvariation hat sich Knecht die Genehmigung der Witwe Barbara Kreisler-Peters eingeholt. Kreisler ist bekannt für seinen Sprachwitz und schwarzen Humor. Gepaart mit Monika Knechts frecher Stimme wird daraus eine feinsinnige Kombination. Obwohl ihre Passion dem deutschen Chanson gehört, hat sie seit kurzem auch Chansons amerikanischer Komponisten wie George Gershwin und Cole Porter in ihrem Repertoire. Dabei zeigt sie eine ganz andere gesangliche Seite. Neu im Programm sind zudem Chansons aus der Feder des 1997 verstorbenen Malers, Graphikers, Literaten, Buchillustrators und Liedtexters Fritz Grasshoff, der zeitkritische und skurrile, bisweilen auch bissige Geschichten schrieb.

Auf vielen Bühnen daheim
Das Theaterspielen ist die zweite Passion von Monika Knecht. Eine Leidenschaft, die sie mitunter mit ihrem Mann Stefan Knecht, mit dem sie seit 1997 verheiratet ist, teilt. Ihre erste Hauptrolle übernahm sie bei der Theatergruppe Schwaderloch 1996. Danach folgten viele weitere Rollen. «Ich spiele sehr gerne Theater, das ist ein wunderbarer Ausgleich zu meinem Beruf», bekennt Monika Knecht, die sicherlich noch oft den Fuss auf diverse Bühnen setzen und dabei, wie das Publikum, ihren Spass haben wird.


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