Der neue «Kindsgi» gefällt

  06.11.2018 Laufenburg

Laufenburg weihte den neuen Kindergarten «Vogtsmatte» ein

Der neue Kindergarten fand bei den zahlreich aufmarschierten Besuchern grossen Anklang. Die gewöhnungsbedürftige Umgebungsgestaltung erfreut die Kinder.

Dieter Deiss

Zwei Dinge stechen ins Auge, wenn man sich dem soeben fertig gestellten Kindergarten Vogtsmatte in Laufenburg nähert: Da ist die farblich bestens gelungene Fassade mit den grossen Fenstern. Zum andern erblickt man den mit grobem Wandkies gestalteten Vorplatz gegen den Vogtmattsweg. Mittendrin ein grosser Kieshaufen, der von einer Betonröhre untertunnelt ist. Die bei der Einweihungsfeier am Samstag zahlreich anwesenden Kinder tummelten sich auf dem scheinbar unfertigen Platz und hatten ihre helle Freude daran. Stadtrat André Maier, verantwortlicher Ressortchef, begrüsste die grosse Gästeschar. Vor drei Jahren stimmte die Gemeindeversammlung der Zusammenlegung der Kindergärten Dürrenbächli und Vogtsmatte zu und bewilligte einen Baukredit von 2,75 Millionen Franken für den Neubau Vogtsmatte. Der aufgestellte Zeitplan für die Realisierung war äusserst ehrgeizig. Mit rund zweimonatiger Verspätung konnte nun der Neubau bezogen werden.

Kostendach eingehalten
Maier dankte dem Projektteam: «Es wurde hervorragende Arbeit geleistet. «Für spezielle Wünsche, die während der Planungsphase aufgegriffen wurden, haben wir Lösungen gesucht und so gefunden, dass das Kostendach trotzdem eingehalten werden konnte.»

«Wir wollten ein nachhaltiges Gebäude erstellen», erzählte Architekt Roland Lenzin bei der kurzen Vorstellung des Dreifachkindergartens. Das in Holzbauweise erstellte Gebäude umfasst eine Grundfläche von 400 Quadratmetern. Die Innenwände sind verstellbar und geheizt wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe, die ihren Strom über eine Solaranlage auf dem Dach bezieht. Im Erdgeschoss hat sich die Spielgruppe eingerichtet und im Obergeschoss ist Platz für zwei Kindergartenabteilungen. «Die Kieslandschaft rings um das Gebäude ist eine Überraschung», meinte Lenzin zu dem scheinbar unfertigen Umgelände. Dieses sei bewusst so angelegt worden, damit die Kinder das Gelände erobern könnten, gleichzeitig aber auch lernen mit den Gefahren umzugehen.

Die Erne Holzbau AG wirkte als Generalunternehmer. Als deren Vertreter dankte Stefan Hägi: «Es war für uns eine Supersache, gewissermassen vor der Haustüre ein solches Projekt realisieren zu dürfen.» Seiner Freude Ausdruck über das gelungene Werk und das geschenkte Vertrauen gab auch Christian Schibli von den Reichert Architekten. Er zeichnete verantwortlich für das Farbkonzept der Fassade und für das Materialkonzept in den Innenräumen.

Ideenlieferant für die etwas ungewohnte Gestaltung der Aussenlandschaft war Hansruedi Baumann, Sportlehrer und Mitarbeiter an der Pädagogischen Hochschule. Im Gespräch mit der NFZ meinte er: «Die Kinder haben heute ein Naturdefizit. Es ist wichtig, dass sie dosiert an die Risiken herangehen und mit diesen konfrontiert werden. Die bekannten, normierten Spielgeräte erfüllen diese Anforderungen nicht.» Baumann betont, dass er lediglich Ideen geliefert habe, die Umsetzung sei dann beim Architekten und den Kindergärtnerinnen gelegen. Der von der Vogtsmattstrasse her öffentlich zugängliche Teil des Spielplatzes sei übrigens von der Beratungsstelle für Unfallverhütung abgenommen worden.

Im Innern besticht der Kindergarten insbesondere durch seine Zweckmässigkeit und die Wärme, die er ausstrahlt. Franziska Schmid, Kindergärtnerin, hat mit ihren Kindern bereits erste Erfahrungen sammeln dürfen: «Wir werden hier richtig verwöhnt. Hervorragend ist insbesondere die Akustik», meinte sie zur NFZ. Tatsächlich darf Laufenburg stolz sein auf seinen neuen Kindergarten.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote