«Plötzlich und unerwartet»

  10.11.2018 Laufenburg

Das Theater WIWA mit einer spannenden Aufführung

Acht Schauspielerinnen und Schauspieler üben seit Monaten. Auf Besuch in einer Theaterprobe.

Dieter Deiss

«Plötzlich und unerwartet» heisst die neueste Produktion des Wiwa-Theaters. Das vom bekannten Krimi-Autor Francis Durbridge verfasste Stück wurde von Martin Willi bearbeitet und dessen Handlung in die Region Laufenburg versetzt. Die NFZ nahm vor Ort einen Augenschein und besuchte eine Probe. Auf dem Programm stand an diesem Abend die Arbeit am ersten Akt des Stücks, dessen Premiere am 17. November sein wird. Bereits stand das fertige Bühnenbild zur Verfügung. Noch ein paar kurze Absprachen, Regisseur Martin Willi setzt sich hin und dann geht es los. Schlag auf Schlag folgen die Dialoge. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte. Dramatischer Höhepunkt des ersten Aktes ist die Ermordung der Hausherrin.

Das Auge des Regisseurs
Aufmerksamer Beobachter ist Martin Willi: Neben sich das umfangreiche Theaterbuch, in dem er immer wieder nachschaut, vor sich ein Block, in den er sich fortlaufend Notizen macht. Während der ganzen, rund einstündigen Spieldauer macht Willi keinerlei Bemerkungen. Er imitiert lediglich das Klingeln der Haustür oder des Telefons. Letzteres spielt übrigens in diesem ersten Teil eine wichtige Rolle.

Nach Schluss des ersten Aktes setzten sich Schauspielerinnen und Schauspieler zusammen und Regisseur Willi gibt einen ersten Kommentar ab: «Es ist heute nicht besonders gut gelaufen, es liegt noch einiges Steigerungspotential drin», meint er einleitend. In der Übungsbesprechung geht man Szene für Szene durch. Regisseur, Spielerinnen und Spieler diskutieren die Fehler, suchen gemeinsam nach Lösungen und erteilen einander gegenseitig Ratschläge. Da lag ein Buch auf dem Boden, gehörte aber in den Schrank. Dort schenkt einer in ein halbvolles Glas eines anderen Gastes ein. «Ich komme zur Türe herein, obwohl diese geschlossen ist. Habe ich denn einen Schlüssel?» Eine rote Tasche war zu Beginn am völlig falschen Ort. «Wie merken die Zuschauer überhaupt, dass das Stück im Jahre 1971 spielt?» tauchte da plötzlich eine Frage auf. Wichtig ist allen, dass die Abläufe logisch und nachvollziehbar sind. Zu reden gibt aber auch immer wieder die Garderobe.

Jubiläum für das WIWA-Theater
Im Laufe der Diskussion spürt man, dass nebst dem Text, nebst der Mimik und der richtigen Bewegung, viele kleine Details zum guten Gelingen beitragen müssen. Hier hakt Martin Willi immer wieder ein und macht auf kleinste Fehler aufmerksam. Bei den Spielerinnen und Spielern spürt man den Willen, die Ideen ihres Regisseurs umzusetzen. Seit diesem Frühjahr proben sie alle intensiv. Sie werden bis zur ersten Aufführung, nebst dem Textstudium zuhause, rund vierzig Proben hinter sich haben. Von Müdigkeit aber keine Spur, alle sind noch mit voller Begeisterung dabei. Alles sind übrigens erfahrene Spielerinnen und Spieler, die nicht zum ersten Mal auf der Bühne stehen. So darf denn das Publikum mit einem spannenden Krimiabend rechnen.

Übrigens findet am Mittwoch, 28. November, die 250. WIWA-Aufführung statt. Das kleine Jubiläum wird mit einem Gratisapéro für alle Gäste gefeiert.

Spielzeit: 17. November bis 9. Dezember

www.kultschüür.ch


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