Seit 50 Jahren im Dienste der Abfallentsorgung

  02.10.2018 Oeschgen

Das Familienunternehmen lud zum 50-Jahr-Jubiläum und präsentierte am Firmensitz im Oeschger Industriegebiet seinen Fuhrpark.

Simone Rufli

Jeden Tag sind zwei Fahrzeuge der P. Pfister AG auf Kehrichtsammeltour. An zwei Tagen sammeln sie zusätzlich Grüngut. Leerungen von Unterflurcontainern und Schlacken-Transporte gehören ebenso zum Pflichtprogramm der orangeroten Riesen mit dem aufgemalten Dinosaurier. Am Samstag konnte die interessierte Bevölkerung im Rahmen des Tages der offenen Tür einmal einen genauen Blick auf die unterschiedlichen Spezial-Fahrzeuge und ihre Funktionsweise werfen. Und anstatt schwere Kehrichtsäcke in den Wagen zu stemmen, hoben die Mitarbeitenden für einmal Kaffeetassen, Bratwürste und Kuchenstücke übers Buffet.

Das letzte Fest hat vor zehn Jahren stattgefunden. Damals feierte das auf Kehrichtabfuhr spezialisierte Familienunternehmen seinen Umzug von Bözen nach Oeschgen. «Ein guter Entscheid», sind sich Mutter und Sohn Pfister einig. «In Bözen konnten wir uns mitten im Wohngebiet nicht mehr ausdehnen und hier in Oeschgen sind wir noch näher beim Autobahnanschluss und der Deponie Seckenberg und zentral in unserem Einsatzgebiet.»

Abfallsäcke, Container, Grüngut-Behälter – sie gehören heute zum gewohnten Bild am Strassenrand. Doch das war nicht immer so. Bevor sich anno 1968 das Transportunternehmen von Adolf Pfister in Bözen auf die Kehrichtabfuhr spezialisierte, war es Sache von Bauern, die Abfälle abzuholen. «Damals wurde der Abfall in Fässern, in Kübeln und anderen Gefässen bereitgestellt», erzählt Vreni Pfister. Eine zentrale Deponie gab es nicht. Fast jedes Dorf hatte seine Kleindeponie, meist irgendwo im Wald.

Ein Blick in die Geschichte
Peter Pfister leitet das Familienunternehmen seit 1990. 1995 hat er es übernommen und in P. Pfister AG umbenannt. Sohn Pascal Pfister und seine Frau Andrea arbeiten ebenfalls im Betrieb, der heute insgesamt zehn Mitarbeitende beschäftigt. An die letzte Abfuhr, bevor 1981 die Sackgebühr eingeführt wurde, erinnert sich Vreni Pfister noch sehr genau. «Die Leute haben Keller und Estriche geräumt», die Abfallberge am Strassenrand seien kaum zu bewältigen gewesen. 1980 wurde der Gemeindeverband Abfallbeseitigung Oberes Fricktal (GAOF) gegründet. Ab 1981 wurde der Kehricht in die Deponie Seckenberg gebracht. Ende 1995 wurde die Deponie geschlossen. Seit Februar 1996 werden die Abfälle in die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Buchs gefahren. 2001 schliesslich wurde das kombinierte Kehrichtsammel- und Schlackentransportsystem eingeführt. Aktuell entsorgt die P. Pfister AG den Kehricht von rund 40 000 Einwohnern aus 29 Gemeinden. Pro Jahr werden 6400 Tonnen Kehricht in die KVA gefahren und im Gegenzug 12 000 Tonnen Schlacke aus Buchs in die Deponie Seckenberg transportiert. Dank moderner Fahrzeuge mit abnehmbarem Heckteil und absetzbarer Mulde kann der Chauffeur diese Fahrten alleine absolvieren. Die Belader können so ihre Arbeit ohne Unterbruch fortsetzen.

Im 2014 entfielen auf jeden Einwohner 167 Kilo Kehricht, im 2017 waren es noch 152 Kilos. «Es wird immer mehr getrennt», stellt Pascal Pfister fest. Grünabfall lande heute kaum mehr im Kehricht. Zudem seien auch die Recycling Center gut besucht.


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