Mit Unterschriften gegen das Abfallproblem

  30.09.2018 Rheinfelden

In der Rheinfelder Siedlung Augarten gibt es ein Abfallproblem. Kehrichtsäcke werden zur falschen Zeit nach draussen gestellt und bleiben so tagelang liegen. Mit einer Unterschriftensammlung verlangt ein Komitee, dass die Stadt aktiv wird.

Valentin Zumsteg

Das Problem ärgert Edy Lüchinger und Hansruedi Lischetti schon lange: Die beiden Bewohner des Augartens stören sich daran, dass Abfallsäcke zur falschen Zeit nach draussen gestellt werden und dann lange liegen bleiben. Sie sind mit ihrem Ärger nicht alleine.

«Ein Abfallberg während der ganzen Woche»
Eigentlich ist die Abfallentsorgung im Augarten gut geregelt: In der Siedlung gibt es Presscontainer, bei denen die Bewohner ihren Abfall jederzeit mit einem Kärtchen entsorgen können. Daneben werden am Donnerstag das Sperrgut und die mit Vignetten versehenen Abfallsäcke abgeholt. «Sehr viele Bewohner halten sich aber nicht an die Vorgaben, die Säcke erst am Vorabend des Abfuhrtages hinzustellen. Damit haben wir die ganze Woche einen Abfallberg, welcher stinkt, von Tieren geplündert und von Fliegen umschwirrt wird. Das ist krankheitserregend. Das Problem hat sich in den letzten Jahren verschärft», erklärt Lüchinger

Zusammen mit Hansruedi Lischetti hat er deshalb das «Aktionskomitee sauberer Augarten» ins Leben gerufen und eine Unterschriftensammlung gestartet. Darin verlangen sie, dass die Stadt aktiv wird. «Es gibt genügend Gebote, Verordnungen und Gesetze. Es fehlt nur an der Durchsetzung. Deshalb erwarten wir von der Stadtregierung Lösungsvorschläge für einen sauberen Augarten und eine Gleichbehandlung mit der übrigen Stadt», heisst es in der Petition.

Die Zustimmung bei den Bewohnern war gross. Innerhalb von wenigen Tagen hatten sie 176 Unterschriften zusammen. «Ich war erstaunt, wie einfach das ging. Es ist ein grosses Bedürfnis, dass sich etwas tut», sagt Lischetti. Er hat beim Unterschriftensammeln aber auch gemerkt, dass viele Bewohner, die nicht oder kaum Deutsch sprechen, keine Ahnung vom Abfallkonzept im Augarten haben. Ende Juli konnten Lischetti und Lüchinger die Unterschriften der Gemeindeverwaltung übergeben.

Erste Massnahmen ergriffen
Die Stadt hat anschliessend in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass der Gemeindeverband Abfallbewirtschaftung Unteres Fricktal (GAF) für die Abfallentsorgung in Rheinfelden zuständig ist. «Wir werden mit dem GAF Kontakt aufnehmen und abklären, ob eine Aufklärungskampagne sinnvoll und gewünscht ist», schrieb die Verwaltung Ende Juli. In der Zwischenzeit ist der GAF aktiv geworden und hat – wie bereits schon früher beschlossen – Informationskästen aufstellen lassen. Zudem haben alle Bewohner von der Siedlungsverwaltung einen Flyer zum Thema Entsorgung und Entsorgungszeiten erhalten. Gebracht hat es nach Ansicht von Lüchinger und Lischetti aber nicht viel. Immer noch werden Abfallsäcke zu Unzeiten bei den Sammelstellen deponiert. «Es braucht permanente Kontrollen und auch Bussen», finden Lüchinger und Lischetti. Der GAF hat solche Kontrollen in Aussicht gestellt.

Nur noch Presscontainer?
Um das Problem grundsätzlich zu lösen, schlagen die beiden vom Aktionskomitee vor, dass der Abfall künftig nur noch in den Presscontainern entsorgt werden darf und auf die Abfuhr der Säcke verzichtet wird. Die wöchentliche Sperrgutsammlung möchten sie auf einmal pro Monat einschränken. «Das wäre eine saubere Lösung», sind die beiden überzeugt.


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