Gemeinderat Magden will auf Umzonung verzichten

  29.09.2018 Magden

Die freie Landfläche bei der christkatholischen Kirche in Magden soll in der Zone für öffentliche Bauten bleiben und nicht in die Wohnzone B kommen. Dies beantragt der Gemeinderat der Einwohnergemeinde-Versammlung vom Dezember.

Valentin Zumsteg

Knapp 12 000 Quadratmeter umfasst die freie Landfläche bei der christkatholischen Kirche in Magden. Was mit diesem Land geschehen soll, darüber hat es in Magden hitzige Debatten gegeben. Der Gemeinderat und die christkatholische Kirchgemeinde als Eigentümerin wollten das Land, das sich heute in der Zone für öffentliche Bauten befindet, im Rahmen der Zonenplanrevision ursprünglich teilweise der Wohnzone B zuweisen. Doch dagegen gab es Widerstand, der sich in der Gruppe «4312» formierte. In einer denkwürdigen Gemeindeversammlung im Juni 2016 hat eine Mehrheit das Geschäft zurückgewiesen und den Gemeinderat beauftragt, stattdessen die Schaffung einer Grünzone auf diesem Areal zu prüfen.

Ein Kompromiss
Dies ist in der Zwischenzeit geschehen, das Resultat liegt vor: «Wir haben – in Absprache mit der christkatholischen Kirchgemeinde und der Gruppe ‹4312› – beschlossen, das Land in der Zone für öffentliche Bauten zu belassen», erklärt Gemeindeammann André Schreyer gegenüber der NFZ. Einen entsprechenden Antrag werde der Gemeinderat der kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung vom 7. Dezember unterbreiten. «Dies ist ein Kompromiss», betont Schreyer.

In der Zone für öffentliche Bauten kann das Land zwar überbaut werden, aber nur für eine öffentliche Nutzung wie zum Beispiel ein Kirchgemeindehaus oder ein Schulhaus. Alterswohnungen sind gemäss André Schreyer auch möglich, dabei dürfe aber das Gewinnstreben nicht im Zentrum stehen. Die Schaffung einer Grünzone kam für den Gemeinderat nicht infrage, da bei dieser Zonenzuordnung die Gefahr besteht, dass die Gemeinde schadenersatzpflichtig würde. Es ist aber denkbar, dass die Einwohnergemeinde und die christkatholische Kirchgemeinde in Zukunft einen Landabtausch vollziehen.

«Wir haben mit der Gemeinde und der Gruppe ‹4312› Gespräche geführt und sind auf diese Lösung gekommen. Damit können wir leben», erklärt Manuela Petraglio, Präsidentin der Kirchenpflege. Es gebe kein Projekt für eine Überbauung des Landes. Ein späterer Landabtausch sei aber eine Option.

André Eschler von der Gruppe «4312» äussert sich zufrieden mit den Plänen: «Ich bin sehr erfreut, dass der Gemeinderat darauf eingegangen ist und alles so bleiben soll, wie es heute ist.» Dass keine Grünzone beantragt wird, dafür hat er Verständnis. «Ich hoffe, dass das Land unüberbaut bleibt und es langfristig eine Lösung gibt, mit der die christkatholische Kirchgemeinde leben kann», sagt Eschler.

«Bünn» noch kein Thema
An der Gemeindeversammlung im Dezember entscheiden die Stimmbürger also erneut, was mit dem Land bei der Kirche geschehen soll. Kein Thema wird hingegen das Areal «Bünn» sein. Im Juni 2016 wollte der Gemeinderat die rund drei Hektaren grosse Fläche, die in der Landwirtschaftszone liegt, der Bauzone zuteilen. Doch die Mehrheit wies dies ebenfalls zurück. Einen neuen Antrag in dieser Sache will der Gemeinderat erst in ein paar Jahren stellen.


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