Drei Künstler im Feuer vereint

  18.09.2018 Laufenburg

Neue Ausstellung «Feuer fangen» im Rehmann-Museum

Ein Dialog zwischen zwei Generationen ist bei der neuen Ausstellung in Laufenburg entstanden. An der Vernissage am Samstag sprachen die Künstler von gegenseitiger Inspiration und Respekt, der über Jahrzehnte hinweg die Schaffenskraft positiv beeinflusste.

Martina Proprenter

Titel oder Begleittexte gibt es im Rehmann-Museum keine. So sollen sich die Besucher nicht nur von Werk zu Werk treiben lassen, aus dem Erdgeschoss hinaus in den Skulpturengarten und weiter ins Obergeschoss. Sondern sich auch vom Dargestellten inspirieren lassen, «Feuer fangen», wie es mehrere Redner in Anlehnung an den Ausstellungstitel nannten. Harmonisch passen sich die farbenfrohen Werke Gianni Vasaris und die Bilder Markus Wabers ins Ateliermuseum ein. Gastkurator Humberto Ocaña Caballero ist dies so gut gelungen, dass sich einige Besucher beim Rundgang flüsternd fragen, welches Werk denn von wem sei.

Drei Komponenten brauchen Feuer, um zu lodern, führte die frisch gewählte Stiftungsrätin Lea Whinyates ins Thema ein. Gekonnt stellte sie die Schaffensweise der Künstler mit dem Ausstellungsthema in Einklang. Obwohl alle drei unterschiedliche Materialien verwenden, ziehe sich doch ein roter Faden durch deren Entstehung. «Schaffenslust und Inspiration nähren sich gegenseitig», so Whinyates. Inspiration fand Gianni Vasari früh beim Metallbildhauer Erwin Rehmann – dem er an diesem Abend nach 56 Jahren das erste Mal begegnete, wie Vasari sichtlich gerührt erzählte. Er und Markus Waber hingegen seien «Malbrüder», seit 40 Jahren schon. Einen «besonderen Draht» hätten beide, so Waber, der trotz der Entfernung zwischen Biel und Bern immer spürbar sei.

Diese besondere Verbindung ist es wohl auch, die die Werke aus Metall, Holz und Leinwand so dynamisch und dennoch passend zueinander in Einklang stellt. «Sie werden in der Ausstellung sehen, wie fein das ‹Feuer fangen› vonstattengeht», versprach auch Museumsleiterin Ute W. Gottschall, die auch den Frauen dankte, die sowohl den Künstlern als auch dem Kurator stets den Rücken stärkten, «diese Unterstützung wird oft vergessen», unterstrich sie.

Sichtlich zufrieden zeigte sich auch der Hausherr selbst beim Rundgang, bei dem er alle Werke eindrücklich musterte. 2001 wurde das Skulpturenmuseum eröffnet, im ehemaligen Atelier des 96-jährigen Erwin Rehmann, der dieses immer wieder für andere Gastkünstler bereitstellt. Die aktuelle Ausstellung bringt nun einen farbenfrohen Kontrast in die eher dunkel gehaltenen Werke Rehmanns. Besonders auffallend ist dies im Skulpturengarten, wo nun etwa bunte Holzstangen und -stühle den Blick auf sich ziehen. Im ersten Stock hängen die Bilder Wabers, mit unterschiedlichen Sujets. Vermeintlichen Alltagsszenen setzt er ausdrucksstarke Details entgegen, die beim Betrachten in ihren Bann ziehen.

Das Rehmann-Museum, Schimelrych 12, Laufenburg, ist neu auch samstags geöffnet. Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags, 11 bis 16 sowie samstags, sonntags und feiertags 13 bis 16 Uhr. Passend zur Ausstellung gibt es mit den Künstlern ein buntes Kulturprogramm, Infos unter www.rehmann-museum.ch.


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