Das Bahnhofsaal-Areal gehört jetzt einer Fondsgesellschaft

  04.09.2018 Rheinfelden

Für 16,7 Millionen Franken hat die PSP Swiss Property das Bahnhofsaal-Areal in Rheinfelden und das dazugehörige Bauland an die Fondsgesellschaft Realstone SA in Lausanne verkauft. Die Stadt hat mitgeboten, aber den Zuschlag nicht erhalten.

Valentin Zumsteg

Das Bahnhofsaal-Areal befindet sich an zentraler Lage in Rheinfelden und kann für eine künftige Stadtentwicklung von strategischer Bedeutung sein. Das Grundstück mit einer Fläche von 8300 Quadratmetern und zwei bestehenden Gebäuden kommt jetzt in neue Hände: Am Freitag hat die bisherige Eigentümerin, die PSP Swiss Property, den Verkauf des Areals und des Wohnprojektes «Bahnhofareal» bekannt gegeben. Käuferin ist die Realstone SA in Lausanne. Sie übernimmt das Grundstück, das sich in der Arbeitszone 1 (Dienstleistungen) befindet, samt Wohnprojekt für 16,7 Millionen Franken.

Voraussichtlich gibt es Mietwohnungen
Bei der Realstone SA, die auch einen Ableger in Zürich führt, handelt es sich um eine Fondsgesellschaft. Der Kauf wurde für einen Immobilienfonds der Firma getätigt. Der Vertrag ist am Donnerstag unterzeichnet worden.

Die PSP Swiss Property, die in Rheinfelden auch noch die Überbauung Salmenpark besitzt, hat das Bahnhofsaal-Areal diesen Frühling verschiedenen ausgewählten Parteien zum Kauf angeboten (die NFZ berichtete). «Der Verkauf steht im Zusammenhang mit der Portfoliobereinigung und der Fokussierung auf das Kernsegement Büro- und Geschäftsimmobilien», hält die PSP fest.

Ursprünglich wollte die Immobilienfirma das Areal, für das eine Gestaltungsplanpflicht besteht, selber entwickeln. Im Jahr 2012 ist deshalb ein Architekturwettbewerb durchgeführt worden, der vom Büro «Nissen Wentzlaff Architekten», Basel, gewonnen wurde. Gemeinsam mit der PSP und in Absprache mit der Stadt erarbeiteten die Architekten anschliessend den Gestaltungsplan-Entwurf. Ein Richtprojekt sah 61 Wohnungen in drei neuen Gebäuden sowie Flächen für Dienstleistungen, Verkauf und Gastronomie beim Bahnhofplatz vor. «Wir haben den Gestaltungsplan-Entwurf aber nicht eingereicht, damit die neue Eigentümerschaft bei Bedarf noch Anpassungen vornehmen kann», erklärt Ruedi Isler, Leiter Immobilienhandel bei der PSP, gegenüber der NFZ.

Auf der Basis des bestehenden Projektes wird die neue Eigentümerin das Projekt weiterführen, wie auf Anfrage von der Realstone SA zu erfahren ist. «Voraussichtlich werden Mietwohnungen gebaut. Ein Teil der Flächen wird wahrscheinlich für Gewerbe und Dienstleistungen zur Verfügung stehen», erklärt Sara Luzon von der Realstone SA. Zum Baubeginn und zum Investitionsvolumen könne aktuell noch keine Aussage gemacht werden. «Die Planungsarbeiten werden unmittelbar weitergeführt.»

Stadt kam nicht in die zweite Runde
Zu den Interessenten für das Areal gehörte auch die Stadt Rheinfelden, die den Bahnhofsaal seit vielen Jahren mietet. Sie hat es nicht in die zweite Runde des Bieterverfahrens geschafft und wusste deshalb schon seit ein paar Wochen, dass sie beim Kauf nicht zum Zuge kommt. Alle Interessenten sind aber von der PSP darüber informiert worden, dass die Stadt daran interessiert ist, den Bahnhofsaal weiter zu nutzen.

«Wir werden schnell mit der neuen Eigentümerin Kontakt aufnehmen. Es handelt sich um eine solide Firma, die auch schon andere Immobilien entwickelt hat», erklärt Stadtammann Franco Mazzi. Ähnlich tönt es von der Realstone SA selber: «Wir werden mit der Stadt das Gespräch suchen und alle Optionen prüfen.»

Für die Stadt ist der Bahnhofsaal von Bedeutung. Hier werden die Gemeindeversammlungen und zahlreiche kulturelle Anlässe durchgeführt. «Es ist der einzige Saal in Rheinfelden, der Platz für 600 bis 1000 Leute bietet», so Mazzi. Die Stadt wolle den Bahnhofsaal weiterhin mieten oder gegebenenfalls kaufen. Für das übrige Areal kann sich Mazzi neben Wohnungen und Dienstleistungen auch ein Hotel vorstellen: «Ein solches Projekt würde ich sehr begrüssen.»


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