Seit 100 Jahren am Hammerschlag der Zeit

  09.08.2018 Gewerbe, Rheinfelden

In diesem Jahr feiert die Rheinfelder Kaufmann Söhne GmbH ihr 100-Jahr-Jubiläum. Heute engagiert sich bereits die vierte Kaufmann-Generation im Familienbetrieb.

Valentin Zumsteg

Die wenigsten KMU-Betriebe überleben mehr als ein paar Jahre oder Jahrzehnte. Anders sieht es bei der Kaufmann Söhne GmbH in Rheinfelden aus: Seit 100 Jahren besteht dieser Betrieb. Er hat eine wechselhafte Geschichte erlebt, konnte sich aber behaupten. «Uns gibt es solange, weil wir uns immer wieder den Anforderungen des Marktes angepasst und Neues ausprobiert haben», erklären Inhaberin Astrid Kaufmann und Peter Wenger, Geschäftsführer und Mitinhaber. Wie bei der Gründung ist der Betrieb auch heute noch am Gottesackerweg beheimatet. Ältere Rheinfelder erinnern sich, wie hier früher die Brauereipferde beschlagen und Metallreifen auf Holzspeichenräder aufgezogen wurden.

«Die Auftragsbücher sind gut gefüllt»
Am Anfang der Firmengeschichte steht allerdings ein tragisches Ereignis: 1918 wütet in Rheinfelden – wie an vielen anderen Orten in Europa – die Spanische Grippe. Ihr fielen auch die damaligen Inhaber der Schmiede am Gottesackerweg zum Opfer. Die sieben Kinder der Familie Frey standen plötzlich ohne Eltern da, als Schmiedemeister Karl Kaufmann den Betrieb wieder aufrichtete und später erwarb. Er gründete eine eigene Familie und hatte fünf Kinder. Seine Söhne Karl junior und Paul stiegen nach ihrer Ausbildung zum Huf- und Wagenschmied in die Firma ein. Nach dem Tod von Karl Kaufmann senior gründeten sie die «Karl Kaufmann Söhne». 1983 konnte Kurt Kaufmann, der Sohn von Karl Kaufmann junior, zusammen mit seiner Frau Astrid den Betrieb übernehmen. Die Firma gedieh und wurde laufend erneuert, aus der ehemaligen Schmiede entwickelte sich ein moderner Metallbau-Betrieb. 2004 verstarb Kurt Kaufmann aber viel zu früh. Die Zukunft des Unternehmens stand damit auf der Kippe, doch Astrid Kaufmann fand eine Lösung. Sie machte den langjährigen Mitarbeiter Peter Wenger zum Geschäftsführer und Mitinhaber. Gemeinsam halten sie den Betrieb, der aktuell insgesamt sechs Mitarbeiter zählt, auf Erfolgskurs. «Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Der Preisdruck ist aber gross», erklärt Astrid Kaufmann zur aktuellen Situation.

«Eine treue Kundschaft»
Die Firma fertigt Metallbau- und Schmiedearbeiten für Industrie, Gewerbe und Private. So zum Beispiel Geländer, Einbruchsschutz, Vordächer, Treppen und Briefkastenanlagen, um nur einiges aufzuzählen. Ein wichtiges Standbein sind Reparaturen von Liftanlagen. «Wir haben eine sehr treue Kundschaft. Sie zählen auf unsere Flexibilität», betont Peter Wenger. Vor ein paar Jahren konnte die alte Werkund Lagerhalle durch einen Neubau auf der Rückseite der Liegenschaft ersetzt werden – auch dies ist ein Meilenstein in der Firmengeschichte.

Und diese Geschichte dürfte weitergehen. Denn seit sechs Jahren arbeitet Marc Kaufmann, der Sohn von Kurt und Astrid, im Betrieb. Damit ist die vierte Kaufmann-Generation engagiert. Es ist vorgesehen, dass er das Unternehmen dereinst übernehmen wird. Doch zuerst wird jetzt das 100-Jahr-Jubiläum gefeiert. Am 18. August lädt die Kaufmann Söhne GmbH zum Tag der offenen Tür am Gottesackerweg ein.


Tag der offenen Tür bei der Kaufmann Söhne GmbH am Samstag, 18. August, von 11 bis 16 Uhr. Gottesackerweg 10, Rheinfelden.

www.kaufmann-metallbau.ch


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