Gebrüder Schmid mit Kranz
21.08.2018 FricktalNick Alpiger holt auch diesen Festsieg
Nick Alpiger heisst der verdiente Sieger des diesjährigen Baselbieter Kantonalschwingfestes in Münchenstein. Vor 2500 Zuschauern erkämpften die Fricktaler Gebrüder Schmid zwei Kränze. Michael Mangold hatte nicht nur die Hitze als seinen Gegner.
Hans Zemp
Nur gerade 107 Schwinger fanden den Weg nach Schönenbuch zu den Zweikämpfen am Baselbieter Kantonalschwingfest. Im Schlussgang fing der Lenzburger Nick Alpiger dem Sieger vor drei Jahren im Baselbiet, dem Zofinger Patrick Räbmatter nach gut sieben Minuten einen Schlungg ab und gewann damit das Schwingfest. Bereits im vierten Gang hatten die beiden zusammengegriffen. Alpiger gewann schon diese Ausmarchung. Mit seinen sechs Siegen war Nick Alpiger der grosse Dominator auf dem Gehöft der Familie Voggensberger. Es scheint gut zu tun, daheim zu schwingen. Janic Voggensberger war als Kranzschwinger durchaus erwartet worden. Er erreichte den fünften Schlussrang. Dass ihn aber sein Bruder Lars mit fünf Zweikampfsiegen und nur der Niederlage gegen den Aarauer Tobias Widmer mit der Erreichung des Ehrenplatzes und seinem ersten Kranzgewinn übertrumpfen konnte, war weniger erwartet worden. Man darf gespannt nach Landquart schauen und beobachten, ob der talentierte Nachwuchsschwinger seinen Effort an den Eidgenössischen Nachwuchsschwingertagen wiederholen kann. Auch Simon Schmutz, Langenbruck, eroberte seinen ersten Kranz.
Wechselhaftes Glück für die Fricktaler
Samuel Schmid gefiel mit seinem Sieg über den Einheimischen Marc Stoffel. Ein Kurz in der letzten Minute war das Rezept. Dass er gegen den schwergewichtigen Tiago Vieira, und später gegen Tobias Widmer, beide Aarau, verlor, war keine Überraschung. Die gesamthaft vier Kreuzchen brachten ihm den Eichenkranz. Nicht ganz so gefreut wie am Nordwestschweizerischen lief es David Schmid. Im ersten Gang erwischte ihn Nick Alpiger. Dass er auch gegen Marc Stoffel und Klemens Stegmüller stellte, lag so nicht in der Kalkulation. Die Kreuzchen gegen Samuel Brun, Daniel Lisser und Stephan Studinger reichten aber auch ihm für das Hinknien vor die Ehrendamen.
Martin Mangold entschied drei Gänge zu seinen Gunsten. Dazu musste er einen stellen und zwei Niederlagen einstecken. Mit seiner kecken und draufgängerischen Art erfreut er sehr stark. Michael Mangold wird nicht nur von der Einteilung hart angepackt. Auch die Kampfrichter schenken oder geben ihm nur das, was sie unbedingt müssen. Im Anschwingen hatte er Andreas Bader einmal klar auf der gültigen Seite. Der Platzkampfrichter hat «nichts gesehen». Auch in der Ausmarchung mit dem Einheimischen Roger Erb wollte der Platzkampfrichter zehn Sekunden vor Gangende eine Niederlage des Fricktalers auf einen Schlungg des Baselbieters gesehen haben. Erb brauchte diesen Sieg für den Kranzgewinn.
«Mangold Spezial»
Das eigentliche Husarenstück leistete Michael Mangold aber damit, dass er den Eidgenossen Remo Stalder mit seinem «Mangold Spezial» erwischte und auf die Schultern bettete. Die Einteilung liebt es auch, den Helliker immer wieder mit Leuten einzuteilen, die auf gestellte Gänge spezialisiert und darum schwer zu besiegen sind. Aber nichts desto trotz – Michael Mangold liess sich nur zwei Mal das Sägemehl von den Schultern putzen. Roger Fricker, Florian Bieri und Christian Müller erwischten einen etwas durchzogenen Wettkampf.