Kaiseraugst sichert die Zukunft des Hallenbades

  22.06.2018 Kaiseraugst

Gemeinde bewilligt Kostenbeitrag von sechs Millionen Franken

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Die Gemeinde Kaiseraugst beteiligt sich mit sechs Millionen Franken an der Sanierung des Hallenbades und schliesst eine Leistungsvereinbarung mit der Eigentümerschaft ab. Damit dürfte das Bad für die nächsten 20 Jahre gesichert sein.

Valentin Zumsteg

Das Hallenbad Liebrüti ist den Kaiseraugstern wichtig. Dies zeigte sich an der Einwohnergemeinde-Versammlung vom Mittwochabend, an der 202 von 3236 Stimmberechtigten teilnahmen.

Im vergangenen Dezember hatten die Stimmbürger die ursprüngliche Hallenbad-Vorlage des Gemeinderates noch zerpflückt und mit grossem Mehr zurückgewiesen. Damals war geplant, das Bad für 10,5 Millionen Franken zu sanieren und auszubauen. Die Einwohnergemeinde sollte 45 Prozent oder 4,725 Millionen Franken übernehmen und die Eigentümerschaft 55 Prozent. Die Gemeinde wollte dazu mit den Gebrüdern Götz, denen die gesamte Überbauung Liebrüti gehört, eine einfache Gesellschaft gründen.

Der Mehrheit der Stimmbürger war dieses Konstrukt aber zu unsicher, sie fürchteten Mehrkosten für die Gemeinde.

«Ein Hallenbad kostet»
Nach der Rückweisung im Dezember ging der Gemeinderat über die Bücher und hat eine neue Vorlage ausgearbeitet. Diese wird nicht billiger: Die Sanierungs- und Erneuerungskosten werden neu mit 11,735 Millionen Franken beziffert. Im Unterschied zur ersten Vorlage soll sich die Gemeinde jetzt aber aus dem Betrieb des Bades zurückziehen. Es ist eine Leistungsvereinbarung mit den Liebrüti-Eigentümern vorgesehen. Diese werden damit verpflichtet, das Bad während mindestens 20 Jahren weiter zu betreiben. Um diese Leistung abzugelten, soll sich die Gemeinde mit einem einmaligen Betrag von sechs Millionen Franken an der Sanierung beteiligen. Weiter ist geplant, dass die Gemeinde das Hallenbad an drei Vormittagen pro Woche für drei Stunden für die Schule nutzen darf. Dafür bezahlt sie 100 000 Franken pro Jahr. «Die finanzielle Lage von Kaiseraugst lässt es zu, dass wir diesen Beitrag bewältigen können. Es ist ein Beitrag, den die heutige Generation für die künftige Generation spricht», erklärte Gemeinde-Vizepräsidentin Françoise Moser. Sie betonte aber, dass es auch mit dieser Lösung für die Gemeinde in den kommenden 20 Jahren nicht günstiger wird. «Ein Hallenbad kostet. Was wir aber haben, ist Planungssicherheit», so Moser.

«Uns liegt das Hallenbad sehr am Herzen»
Dieser neue Vorschlag stiess auf deutlich mehr Wohlwollen als der Antrag im Dezember. «Uns liegt das Hallenbad sehr am Herzen – aber nicht um jeden Preis», sagte FDP-Präsident Rolf Baumgartner im Namen seiner Partei. Man müsse sich entscheiden, ob man ein Hallenbad wolle oder nicht. Aus seiner Sicht ist das Bad ein wichtiger Faktor für ein attraktives Liebrüti-Zentrum. Deswegen empfahl er, die Vorlage anzunehmen. Grundsätzliche Opposition gab es nicht. Votant Bruno Müller stellte aber einen Änderungsantrag: Er verlangte, dass der jährliche Beitrag von 100 000 Franken für das Schulschwimmen gestrichen wird. Stattdessen solle nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet werden. Dieser Antrag wurde mit grossem Mehr abgelehnt. Ebenso deutlich genehmigte die Versammlung im Anschluss den Antrag des Gemeinderates. Damit kann die Gemeinde die Leistungsvereinbarung über die nächsten 20 Jahre abschliessen. Die Eigentümer müssen bis im Herbst/Winter 2018 ein Baugesuch für die Sanierung und die Erweiterung des Bades einreichen. Voraussichtlich im Frühling/Sommer 2019 wird das Bad für die Bauarbeiten geschlossen.


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