Psoriasis-Arthritis: Wenn Haut und Gelenke erkranken

  20.04.2018 Rheinfelden

Dr. med. Nicolas Kossmann, Facharzt für Rheumatologie und Allgemeine Innere Medizin, Salina Fachärztehaus im Parkresort Rheinfelden

Die Psoriasis-Arthritis, auch Schuppenflechten-Arthritis genannt, ist eine chronisch entzündliche Systemerkrankung mit Befall der Haut und der Gelenke. Von einer Schuppenflechte der Haut sind etwa drei Prozent der Bevölkerung betroffen, wovon jeder Fünfte zusätzlich eine Gelenkentzündung entwickelt, die überwiegend an Händen und Füssen auftritt. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen, wobei eine familiäre Häufung typisch ist. Die erbliche Komponente ist bei dieser Erkrankung als diagnostischer Hinweis oft wegweisend.

Bei der Psoriasis-Arthritis findet man einen Strahlbefall, d. h. es können an einem Finger sämtliche Gelenke befallen sein, während andere Finger nicht betroffen sind. Das Gleiche gilt für die Füsse. Auch die grossen Gelenke und die Wirbelsäule können betroffen sein. Ein gleichzeitiger Hautbefall ist nicht zwingend. Die Psoriasis-Arthritis ist auch assoziiert mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Entzündungen der Augen und der Achillessehnenansätze sowie entzündlichen Veränderungen der Wirbelsäule und insbesondere der Kreuzdarmbeingelenke, bekannt auch als Iliosakralgelenke. Auch das Vorkommen von entzündlichen Schwellungen von Fingern oder Zehen, was als «Daktylitis» bezeichnet wird und Veränderungen der Nägel, z. B. Tüpfel- oder Ölnägel, sind möglich.

Die Diagnosestellung erfolgt anhand der sogenannten CASPAR-Kriterien, wobei drei von fünf der folgenden Kriterien vorhanden sein müssen: Psoriasisbefall der Haut oder der Nägel, eine Daktylitis, ein negativer Rheumafaktor in der Blutuntersuchung und eine Periostitis, also eine entzündliche Knochenhautveränderung am Übergang der Sehnen in den Knochen. Weitere Allgemeinsymptome wie Tagesmüdigkeit, nächtliche Schmerzen und eine Morgensteifigkeit charakterisieren generell das Vorliegen einer entzündlichen Gelenkserkrankung.

Therapeutisch konnten in den letzten Jahren bei dieser Erkrankung grosse Erfolge erzielt werden, indem die bisherige Rheumabasistherapie ergänzt wurde durch eine moderne Biologikatherapie, die mit gezielten Antikörpern die Entzündung unterdrücken kann. Damit wird in den meisten Fällen erreicht, dass die Erkrankung zur Ruhe kommt. Je früher die medikamentöse Therapie eingeleitet werden kann, desto besser sind die Heilungschancen. Unterstützt wird mit Physiotherapie und einer entzündungshemmenden Diät. Steht der Hautbefall im Vordergrund, kann beim Hautarzt auch eine Lichttherapie durchgeführt werden.

«Rheinfelden medical» ist eine Kooperation der vier bedeutenden Rheinfelder Unternehmen im Gesundheitsbereich: Gesundheitszentrum Fricktal AG, Salina im Parkresort Rheinfelden, Reha Rheinfelden sowie Klinik Schützen Rheinfelden. In Zusammenarbeit mit der Neuen Fricktaler Zeitung publiziert ein Mitglied regelmässig einen Ratgeber zu aktuellen Gesundheitsthemen.


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