«Damit der Druck von uns allen genommen wird»

  08.03.2018 Frick

Vincenz-Affäre: Raiffeisenbank Regio Frick wünscht sich rasche Aufklärung

An den Mitgliederanlässen der Raiffeisenbanken steht stets das Gesellschaftliche im Vordergrund. Heuer dürfte die Pierin-Vincenz-Affäre einen Schatten über die Versammlungen werfen. «Wichtig ist, dass die Leute wissen, dass das lokale Geschäft davon nicht betroffen ist», so Marc Jäger von der Raiffeisenbank Regio Frick.

Susanne Hörth

Dem langjährigen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz werden ungetreue Geschäftsbesorgungen vorgeworfen. Er sitzt zurzeit in Untersuchungshaft. Was bei Raiffeisen Schweiz aktuell passiert, beschäftigt auch an der Basis die Genossenschafter der rund 250 regionalen Raiffeisenbanken. Eine davon ist die Raiffeisenbank Regio Frick mit rund 12000 Mitgliedern. Bei dieser Bank beschliessen die Genossenschafter mittels Urabstimmungen über die Sachgeschäfte. Daneben sind sie zu zwei Mitgliederanlässe am 16. und 18. März 2018 in das Zelt vom Circus Nock eingeladen. «Natürlich erwarten wir dann auch Fragen zu der aktuellen Situation bei Raiffeisen Schweiz», betonen Marc Jäger, Bankleiter, und Erwin Schwarb, Verwaltungsratspräsident. «Unsere Genossenschafter haben Anspruch auf Transparenz. Wo wir können und es auch wissen, werden wir Auskunft geben. Es handelt sich ja um ein laufendes Strafverfahren.» Das, was bei Raiffeisen Schweiz vorgefallen sei, belaste nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter. «Uns alle. Wir sitzen doch alle im gleichen Boot», zeigt Bankleiter Marc Jäger auch die sehr emotionale Seite der Vorkommnisse auf.

Die Kunden hätten aber nichts zu befürchten. «Wir sind autonom aufgestellt.» Die Zentrale der Raiffeisen in St. Gallen gibt zwar den Kurs an, die regionalen Genossenschaftsbanken tragen die volle geschäftliche Verantwortung für sich selbst. Jäger führt aus: «Es sind weder Kundengelder noch andere Geschäftsfelder bei uns von den Ereignissen bei Raiffeisen Schweiz betroffen.» Marc Jäger wie auch Erwin Schwarb halten gleichwohl fest, dass eine rasche Aufklärung nötig sei. «Wir haben diesbezüglich auch einen Vorstoss beim aargauischen Verband an die Adresse von Raiffeisen Schweiz lanciert.» Der Druck soll von den Mitarbeitern genommen werden. Und die Kundschaft soll spüren, dass sie auch weiterhin volles Vertrauen zu ihrer lokalen Raiffeisenbank haben kann.

Auf den Zahn fühlen
An den beiden Mitgliederanlässen im Zirkuszelt werden Marc Jäger und Erwin Schwarb auf Fragen, zur Vincenz-Affäre nach bestem Wissen und Gewissen eingehen. Möglich ist sogar, dass die Antworten gegeben werden, bevor sie aus der Versammlung überhaupt erst gestellt werden. «Wir präsentieren unser Geschäftsjahr und Anliegen rund um unsere Bank in Form eines Interviews», erklärt Marc Jäger. Dazu wurde ein Journalist eingeladen, der den beiden Männern mit «durchaus kritischen» Fragen auf den Zahn fühlen wird.


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