Mit weniger Forstbetrieben zu mehr Erfolg?

  29.01.2018 Oberes Fricktal, Unteres Fricktal

Weitergehende Zusammenarbeit der Fricktaler Forstbewirtschaftung

Zu wenig Erlös und zu hohe Produktionskosten in der Forstbewirtschaftung: Eine mögliche Lösung sieht der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck in der Reduktion der heute 14 auf künftig nur noch 4 Fricktaler Forstbetriebe. Sein Bruder Urs Steck, Förster in Möhlin, weiss um den Handlungsbedarf, glaubt aber an eine moderatere Lösung.

Susanne Hörth

«Die Forstbetriebe schreiben rote Zahlen», sagte Nils Osterwalder, Kreisförster vom Forstkreis 1 Jura-Fricktal, an der Fricktal-Konferenz am Freitagnachmittag in Frick. «Die Lohn- und Produktionskosten steigen kontinuierlich. Der Holzerlös als wichtigste Einnahmequelle der Forstbetriebe aber stagniert.» Diese Situation hat bereits seit längerem einen Strukturwandel in der Forstbewirtschaftung zur Folge: Die Anzahl der Forstbetriebe nimmt ab, Kooperationen werden angestrebt, da diese wirtschaftlich mehr Erfolg versprechen.

Zurzeit 14 Forstbetriebe im Fricktal
Der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck zeigte anhand verschiedener Grafiken auf, dass im Fricktal ebenfalls zwingender Handlungsbedarf besteht. Die Gründe dafür: «Wir haben im Vergleich zu ausländischen Forstbetrieben deutlich höhere Betriebsleiterkosten. Wir erzielen seit Jahren kaum mehr Produktivitätsfortschritte in der Holzernte.Wir sind zu wenig wirtschaftlich und wir halten uns nur dank der öffentlichen Beiträge über Wasser», so Steck. Alleine in den letzten zehn Jahren sind an öffentlichen Gelder rund 19 Millionen Franken geflossen. Die anstehenden Pensionierungen von mehreren Förstern erachtet Steck als Chance für Umstrukturierungen in den nächsten zehn Jahren. Anstelle der heute 14 Fricktaler Forstbetriebe sieht der Waldfachmann die Bildung von nur noch 4 grösseren, geografisch sinnvoll abgegrenzten Revieren als möglichen Lösungsansatz. Betreut würden diese Betriebe von zwei bis drei Förstern.

Eine moderatere Entwicklung würde Urs Steck begrüssen. Der Abteilungsleiter Wald und Landschaft in Möhlin ist überzeugt, dass eine Reduktion auf sieben Forstbetriebe genügt. Urs Steck macht anhand des Möhliner Beispiels auch deutlich, dass andere Einnahmequellen erschlossen und ausgebaut werden können. So wird in Möhlin sehr viel Hackschnitzel produziert und verkauft. Auch müssten alle separaten Dienstleistungen des Forstteams ausgewiesen und vergütet werden.

Dass das Thema angegangen werden muss, aber «nicht einfach übers Knie gebrochen» werden darf, wurde an der Fricktal-Konferenz von der Versammlung deutlich gemacht. Nach einer Konsultativabstimmung wurde der Vorstand von Fricktal Regio Planungsverband beauftragt, alle Grundlagen für eine weitergehende Zusammenarbeit im Bereich Forstbewirtschaftung zusammenzutragen.


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