Anna Giacometti als Schweizerin des Jahres

  08.01.2018 Effingen, Leserbriefe

In der Sendung «Swiss Award» des Schweizer Fernsehens wurden in den letzten Jahren stets Persönlichkeiten mit besonderen Verdiensten als Schweizer/-in des Jahres ausgezeichnet. Leider wurde aus Spargründen diese viel beachtete Sendung gestrichen und im Januar 2016 letztmals ausgestrahlt. Schade, denn nebst den vielen Negativ-Schlagzeilen täte es dem TV-Publikum gut, Beiträge mit positivem Hintergrund zu konsumieren. Das vergangene Jahr bescherte auch der Schweiz bewegte, aufrüttelnde Momente mit Schlagzeilen, die während einiger Zeit von sich reden machten. Zu den prägnantesten Ereignissen gehörte der riesige Bergsturz in Bondo, einem Ortsteil der Südbündner Gemeinde Bregaglia (Bergell). Diese Naturkatastrophe versetzte eine ganze Region in Angst und Schrecken. Die Evakuierung von rund 150 Bewohnern wurde erforderlich. Innert kürzester Zeit mussten Massnahmen zum Schutze der Bevölkerung, ihrer Wohnhäuser, des ganzen Dorfes und letztlich zur Prävention vor weiteren Ereignissen getroffen werden. Nach rund dreimonatigem Warten und Bangen konnten die Bewohner allmählich wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Ungewissheit über die künftige Entwicklung ist als Resthypothek jedoch geblieben. Die verantwortlichen Behörden von Gemeinde, Kanton und Bund haben in riesigen Engagements sicher das Bestmögliche für die Bevölkerung und die Region getan. Man darf von gelebter schweizerischer Solidarität sprechen. Die Naturkatastrophe und ihre Folgen stellten vor allem für die Gemeindebehörden eine unerhörte Herausforderung dar. Diese verlangte von den Betroffenen ein Maximum an Engagement und Einfühlsamkeit gegenüber der Bevölkerung. Als Hauptverantwortliche hat Gemeindepräsidentin Anna Giacometti einen Grosseinsatz erbracht, der wohl noch einige Zeit andauern wird, selbst wenn nun die Medienpräsenz um Bondo geringer geworden ist. Anna Giacometti hat in ihren mehrsprachigen Auftritten überzeugend gewirkt und gezeigt, dass auch in einer kleinen Region örtliche Behörden zu enormen Leistungen imstande sind. – Gäbe es «Swiss Award» noch, wäre für mich Anna Giacometti die Schweizerin des Jahres 2017. Sie verdient für ihr beherztes Eintreten zugunsten ihrer Mitbürgerschaft und ihr Dorf hohe Anerkennung.

Stefan Treier, Wohlen (vormals Effingen)

 


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