Gemeinde will Liegenschaft kaufen, um Unliebsames zu verhindern

  13.11.2017 Zuzgen

Zuzger entscheiden über Kredit

Um einen zentralen Bauplatz für die Gemeinde zu sichern, will der Gemeinderat Zuzgen die Liegenschaft an der Schulstrasse 5 für 410 000 Franken kaufen. Damit soll auch verhindert werden, dass sich dort ein Gewerbe ansiedelt, das die Gemeinde an dieser Lage nicht wünscht.

Valentin Zumsteg

Mitten in Zuzgen, an der Schulstrasse 5, befindet sich ein altes Wohn- und Ökonomiegebäude. Die Erbengemeinschaft Josef Hollinger möchte diese Liegenschaft verkaufen. Insgesamt 1022 Quadratmeter Land gehören dazu. Der Gemeinderat ist an einem Erwerb interessiert: «Wir wollen das Grundstück kaufen und das Bauland somit sichern, damit die Parzelle an dieser sehr wichtigen Zentrumslage nicht in falsche Hände gerät», erklärt Gemeindeammann Heinz Kim auf Anfrage der NFZ. Offenbar gibt es auch Interesse aus dem Transport-Gewerbe an dieser Parzelle, wie Kim schildert. Nur mit einem Kauf habe die Gemeinde die Möglichkeit, über die künftige Nutzung zu entscheiden. An dieser Lage sei sehr viel möglich.

Innerhalb des Gemeinderates hat das Geschäft zu einigen Diskussionen geführt. «Ein solcher Kauf gehört nicht zur Kernaufgabe einer Gemeinde», ist sich Kim bewusst. Trotzdem erachtet er ihn als sinnvoll. Was mit dem Grundstück geschehen soll, wenn es in den Besitz der Gemeinde gelangt, sei noch offen. Eine Idee ist, dort ein Projekt für «Wohnen im Alter» zu realisieren. «Die Gemeinde könnte das Land beispielsweise einer Genossenschaft im Baurecht abtreten», so Kim. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Denkbar wäre vorerst eine Zwischennutzung. «Wir müssten aber wahrscheinlich investieren, um das Gebäude vermieten zu können», erklärt der Gemeindeammann. An der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 24. November entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über den Kauf. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Kredit von 410 000 Franken, hinzukommen noch 4000 Franken für die anfallenden Handänderungskosten. Heinz Kim geht davon aus, dass es Zustimmung gibt: «Ich habe in den vergangenen Tagen einige positive Reaktionen aus der Bevölkerung erhalten.»

Finanziell steht die Gemeinde nicht schlecht da. Der Gemeinderat beantragt, den Gemeindesteuerfuss von heute 122 auf 119 Prozent zu senken, damit wird die Steuerfusserhöhung des Kantons um drei Prozent ausgeglichen. Der Voranschlag 2018 sieht einen Ertragsüberschuss von rund 250 000 Franken vor. Kim: «Es ist das beste Budget, das wir in den letzten 16 Jahren, in denen ich im Gemeinderat bin, präsentieren konnten. Das ist sehr erfreulich.»


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