Kiwanis-Club Frick ist 20 Jahre alt
21.09.2017 Frick, Oberes Fricktal«Wir leben eine Wertgemeinschaft in einer Zeit, in welcher der Individualismus zusehend Überhand gewinnt», sagt André Wunderlin, der den KCF in diesem Jahr präsidiert. «Wir wollen einen Gegenakzent setzen und engagieren uns für Menschen in Not, vor allem für Kinder, und versuchen so, einen Beitrag zu einer etwas besseren Welt zu leisten.» Der Einsatz für Kinder pflegen sämtliche Kiwanis-Clubs rund um den Globus; allein in der Schweiz gehören fast 7000 Personen einem der 200 lokalen Clubs an. Sie alle haben das gemeinsame Motto: «Serving the children oft the World», den Kindern der Welt dienen.
Alles begann vor 20 Jahren
Gleichzeitig, so ergänzt Markus Hiltbrunner, der den KCF vor 20 Jahren initiiert hat, ermögliche der Club ein gemeinsames Erleben von Kultur und Kulinarik. «Zweimal pro Monat komme ich mit Menschen zusammen, mit denen ich diskutieren und lachen kann», sagt der ehemalige «Engel»-Wirt aus Frick. Hiltbrunner schmunzelt, wie er an die Anfänge 1997 zurückdenkt. Er bewirtete damals die «Rotarier», ebenfalls ein Serviceclub. «Im Gespräch mit Kollegen spürte ich, dass ein Bedürfnis für einen weiteren Club da ist», sagt er. Er schaute sich um und stiess auf die Kiwanis-Gemeinschaft. «Mich faszinierte, dass sie einen lockeren Umgang pflegen und auch Handwerker und Dienstleister ansprechen.»
Innert weniger Wochen hatte Hiltbrunner 26 Fricktaler gefunden, die sagten: «Ja, wir wollen» – und so wurde der KCF im Herbst 1997 aus der Taufe gehoben. Wie es sich für die Kiwaner gehört mit einem rauschenden Fest – und einem nachhaltigen sozialen Engagement. «Wir stifteten dem Alterszentrum Bruggbach in Frick einen Rollstuhllift.» Hiltbrunner verstummt kurz, rührt in seinem Espresso, fügt dann hinzu: «Wir wollten von Anfang an ein Zeichen der Solidarität setzen.»
Zeichen setzen
Solche Zeichen hat der KCF in den letzten 20 Jahren zu Hauf gesetzt – im In- und um Ausland. In Indien unterstützten die Kiwaner ein Schweizer Hilfswerk, das behinderten Mädchen eine Zukunft ermöglicht; in Weissrussland sorgten die Fricker dafür, dass ein Spital mit Spritzen versorgt wird. «Eines unserer Mitglieder hatte dort einen Unfall und erlebte am eigenen Leib, wie verheerend die Zustände sind.» In Präz (GR) legten Kiwaner eine Woche lang selber Hand an und halfen, den Erlebniswanderweg zu bauen.
Neben Einzelprojekten, an die der KCF jeweils namhafte Beträge zahlt, gibt es auch mehrere Projekte, die der Club seit Jahren kontinuierlich unterstützt. Dazu zählt die Elsy-Amsler-Stiftung; der KCF bezahlt jedes Jahr den Lohn einer Krankenschwester in Amslers Spital in Kenia. Dem Sozialamt in Frick überreicht der KCF jedes Jahr im Dezember einen Check über 3000 Franken. «Das Geld soll ermöglichen, dass das Sozialamt den Kindern von Sozialhilfebezüger einen Wunsch erfüllen kann, der mit dem normalen Sozialhilfegeld nicht möglich ist», sagt Wunderlin.
Ein Teil des Geldes für die Sozialkasse des Clubs spenden die Mitglieder; einen Teil erwirtschaftet der Club jeweils mit einem Stand am Fricker Strassenfest und an «Weihnachten in Frick». «Wir dürfen auf viele treue Kunden zählen, die jedes Jahr bei uns einkehren», freut sich Wunderlin.
Auf die 20 Jahre, sagt Hiltbrunner, blicke er «mit Stolz und Genugtuung» zurück. Mit Stolz, dass der Club zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen ist, auf die manch ein anderer Kiwanisclub neidisch ist. «Wir sind schweizweit einer der aktivsten Clubs und haben an unseren Events stets eine ausgezeichnete Präsenz», so Hiltbrunner. Mit Genugtuung schaut er auf die 20 Jahre zurück, «weil wir mit unserem Engagement vielen Menschen helfen konnten – und hoffentlich noch helfen werden».
Auch für Wunderlin ist es «jedes Mal ein gutes Gefühl», wenn er mit den Kiwanis-Freunden zusammenkommt. «Der Club ist eine perfekte Mischung zwischen Freundschaft-Pflegen und Sich-Engagieren.» Er freut sich denn auch «auf die nächsten 20 Clubjahre». (mgt)