Nachhaltige Investition statt Geld zurück

  27.07.2017 Etzgen, Mettauertal, Nordwestschweiz, Mettau, Wil, Hottwil, Oberes Fricktal, Oberhofen

von Bernadette Zaniolo

Matthias Keller, Gemeinderat von Mettauertal und Präsident des Abwasserverbandes Mettauertal, freute sich über die grosse Präsenz an der Einweihung der sogenannten «Smartflower», welche der Blickfang des neugestalteten Kreisels in Etzgen, am Eingang zum Mettauertal, ist. Mittels der Photovoltaikanlage werden jährlich rund 4000 Kilowatt Strom – der Jahresbedarf eines Einfamilienhauses – erzeugt. Der auf dem Kreisel produzierte Strom wird jedoch ins Pumpwerk Etzgen des Abwasserverbandes Mettauertal eingespiessen und deckt rund 1/14-Zehntel des Strombedarfs des Pumpwerkes. Gemäss Valério Mele, Projektleiter erneuerbare Energie bei den Industriellen Betrieben Aarau (IBA) sind in der Schweiz bereits zirka 50 «Smartflower» in Betrieb, zu 70 Prozent bei Einfamilienhäusern, wo sie den Grundbedarf decken.

Die Tatsache, dass jedoch solche «Smartflowers» auch schon auf anderen Kreiseln, wie etwa in Hägendorf bei Olten und in Chiasso – stehen, hat sich positiv auf das Baubewilligungsverfahren ausgewirkt. Denn es wurde befürchtet, wie Matthias Keller erwähnte, dass die Verkehrsteilnehmer durch die «Smartflower» geblendet würden. Diese ist zweiachsig und richtet sich immer im rechten Winkel zur Sonne aus. «Wie die Sonnenblume», sagte Mele. Die stromproduzierende «Blume» ist immer offen und produziert auch bei bedecktem Himmel, wie am Montagnachmittag bei der Einweihung, Strom. Bei Sturm, beziehungsweise wenn der Windmesser über 60 km/h registriert, schliesst sie sich aus Sicherheitsgründen automatisch.

Auch Marketingkomponente

Der Auslöser für die Umgestaltung des Kreisels waren 70 000 Franken, welche die im 2004 noch selbständigen sechs Gemeinden des Abwasserverbandes Mettauertal zu viel einbezahlten für den Bau des Abwasserkanals und Anschluss an die ARA Kaisten. «Die Rückführung des Geldes wäre nicht nachhaltig gewesen», so Matthias Keller. Weil er auf eine solche «Smartflower» aufmerksam wurde, hat er die Idee eingebracht. «Von der Wertschöpfung her, hätten wir dies nicht machen müssen. Es hat jedoch nachhaltige und Marketingkomponenten», sagte Keller. Er freute sich, dass man die «Smartflower» nach zweijähriger Geschichte einweihen konnte und dankte den involvierten Handwerkern und weiteren Personen. Die effektiven Bauarbeiten dauerten nur drei Wochen.

Die Kosten für die von der IBA gelieferten Fotovoltaikanlage «Smartflower» (der Begriff steht für einfach effizient), exklusive Montage, Anschlusskosten, Umgebungsgestaltung usw., belaufen sich auf knapp 14 000 Franken.  Der alte Kreiselschmuck wurde beim Hersteller, der Wernli AG, in Hottwil eingelagert.


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