«Hör’ nicht auf zu singen!»

  19.02.2017 Hellikon, Zeiningen, Wegenstetten, Zuzgen, Religion

Früher als erwartet hat die reformierte Kirchgemeinde im Wegenstettertal wieder eine Pfarrerin. Die Kirchenpflege konnte daher für den Sonntag, 12. Februar, zur feierlichen Einsetzung (Installation) einladen. Im Zentrum stand die «Installation» von Johanna Spittler durch die Dekanin Verena Salvisberg aus Frick. In ihrer Einführung nahm sie Bezug auf ein historisch verbürgtes Gespräch am Sterbebett, in dem der sterbende elsässische Reformator Matthias Zell 1548 seine Frau Katharina ermutigte: «Hör’ nicht auf zu singen!» Die Dekanin gab der neuen Pfarrerin dieses Wort zur Beherzigung an schönen und schwierigeren Tagen mit.

Gemeinsam für die Mitmenschen
Dieses Zitat stand in der Folge wie ein Leitwort über der Feier. Musikalisch mit der Offenen Singgruppe Wegenstettertal und dem Trompeter Renald Müller sowie kräftigem Gemeindegesang. Sodann mit den Willkommensgrüssen der Pfarrkollegen Alexander Pasalidi (röm.-kath.) und Klaus Heinrich Neuhoff (christ-kath.). Dazu kamen Wünsche ehemaliger Kollegen und Mentoren auf ihrem Ausbildungsweg und ersten Wirkungskreisen. Aus der Kirchenpflege kamen gute Wünsche und symbolische Gaben von jedem Mitglied. Die politischen Gemeinden vertrat Heinz Kim, Gemeindeammann von Zuzgen. Er überreichte der Pfarrerin das Buch «Zuzger Dorfgeschichte» und sagte: «Kirche und Politik gehören zusammen ... beide setzen sich für unsere Mitmenschen ein, pflegen, behüten und führen unsere Gemeinschaft.» Er wünscht Spittler eine gute Akklimatisierung im Tal, und dass sie sich bald hier heimisch fühle.

Drei mutige Frauen
In Ihrer Predigt warf sie einen Blick auf das Leben von drei mutigen Freuen: Die Ehefrauen von Ulrich Zwingli und Martin Luther, Anna Reinhard und Katharina von Bora sowie die (verfolgte) Täuferin Agnes Linck. Die drei äusserst engagierten Frauen stehen symbolisch für die Leitworte der Reformation (allein der Glaube, allein die Gnade, allein die Bibel). Die Reformatoren waren Opinion Leaders ihrer Zeit, wie Spittler betonte.
Der von der Kirchenpflege zubereitete Apéro ermöglichte nach dem Gottesdienst zahlreiche Begegnungen – auch über die Tal- und Landesgrenze hinaus. (mgt)


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