Der Älteste war der Beste
12.01.2017 SportVon August Widmer
Der auf der Pferderennbahn ausgesteckte Parcours und die ganze Infrastruktur waren für eine Querfeldein-Schweizermeisterschaft ideal. Das konnte die Crossler aus dem Fricktal allerdings nicht beflügeln. Noel Güller und Fabian Weiss, die beiden Querfahrer aus den Reihen des RV Sulz, fanden sich von Beginn weg in den hinteren Positionen. Güller erbrachte unter den Augen von Vater Urs und Bruder Timo, der als Elite-Fahrer in diesen Tagen in das erste Trainingslager nach Mallorca einrückt, seine gewohnte Leistung. Zu mehr als dem 18. Rang, mit einer Runde Rückstand auf die den Titel unter sich ausmachenden Steinmaurer-Fahrer Johan Jacobs (1.Rang) und Timon Rüegg (2. Rang), reichte dies im U23-Feld allerdings nicht.
Der bei den Anfängern fahrende Fabian Weiss konnte sich zumindest zu Beginn Chancen auf einen Top-Ten-Platz ausrechnen. Kurz nach Rennhälfte war es für den Bezirksschüler jedoch fertig: «In letzter Zeit habe ich hin und wieder Hüftschmerzen. Diese nahmen während des Meisterschaftsrennens zu. Als ich die Beine nicht mehr herum brachte, musste ich das Rennen aufgeben». Zu hoffen ist, dass die Schwierigkeiten bei Weiss in erster Linie wegen der Nervosität vor einer Meisterschaft und wegen der ungewohnt frühen Startzeit um 9.30 Uhr und den dabei vorhandenen Minusgeraden aufgetreten sind.
Gutes Resultat von André Paulin
So war es aus Fricktaler Sicht der Senior André Paulin (Möhlin), der für ein gutes Resultat besorgt war. Er musste wie die übrigen Masterfahrer bereits am Samstagnachmittag bei fast arktischen - das Thermometer zeigte minus 6 Grad - Bedingungen das Rennen über fünf Runden unter die Räder nehmen. Paulin kam am Start weg. Dann bekam der Fricktaler jedoch Mühe: «Nach dem gelungenen Start konnte ich das Tempo nicht beibehalten. Einige Fahrer zogen an mir vorbei und ich musste am Schluss mit dem 27. Rang von 48 Gestarteten zufrieden sein».
Paulin freute sich darüber, dass er einige Gegner, die er in dieser Saison meistens nur von hinten sah, schlagen konnte. Das motiviert den Möhliner nochmals für eine weitere Saison Querrennen: «Nächstes Jahr werde ich 50 Jahre alt. Dann kann ich in einer höheren Alterskategorie starten. Vielleicht reicht es dann zu einer Medaille. Das motiviert mich, noch eine Saison anzuhängen».
Vielleicht motiviert das Vorhaben von André Paulin auch weitere Radsportler aus dem Fricktal für den Quer-Sport. So dass nicht Dario Stäuble (Gansingen), der als Junioren-Schweizermeister von 2009 das Rennen in Dielsdorf vor Ort verfolgte, der letzte Querfeldein-Schweizermeister aus dem Fricktal war. Für die Regionalfahrer ist für den Moment zumindest Schluss mit Querfeldein-Rennen. In der Schweiz gibt es keine Rennen mehr. Für die Spitzenfahrer stehen noch zwei Weltcuprennen und Ende Januar die Weltmeisterschaften in Luxemburg auf dem Programm.