Die alte Schmiede ist ein Stück Dorfgeschichte
30.09.2016 Ittenthal, Kultur, Kaistenvon Susanne Hörth
In der alten Schmiede in Kaisten scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Auch wenn hier keine heissen Eisen mehr in der Glut der Esse geformt werden, das Hämmern auf dem Amboss nicht mehr erklingt, so ist der Raum gleichwohl noch erfüllt von diesem alten Handwerk. Alles liegt noch so da, wie es der letzte Schmied vor 15 Jahren hingelegt hat. Der Raum ist aber nicht nur vom alten Schmiedehandwerk geprägt. Er ist auch voller Erinnerungen. Als die neue Besitzerin der Schmiede – die Ortsbürgergemeinde – vor kurzem zu einem Ideenausstausch in das alte Gebäude eingeladen hatte, waren den Weisch-no-Erzählungen der zahlreich Anwesenden kaum Grenzen gesetzt. Viele wussten eine Geschichte aus der eigenen Kindheit zu erzählen, die unmittelbar mit der Schmiede zusammenhängt.
Ideen-Schmiede
Geschichte soll die Schmitte auch weiterhin schreiben. Die Erbengemeinschaft Amsler hat die 1907 erbaute Liegenschaft der Kaister Ortsbürgemeinde mit der Auflage geschenkt, dass das Schmiedehandwerk darin in irgendeiner Form erhalten bleibt. Dies in Verbindung mit einer sanften kulturellen Verwendung schwebt der Ortsbürgerkommission für die Zukunft des Gebäudes vor Die Kommission möchte aber auch die Bevölkerung bei der geeigneten Verwendungsart mit an Bord haben. Deshalb waren die Kaisterinnen und Kaister dazu eingeladen, ihre Vorschläge, Vorstellungen und Ideen einzubringen. Josef Amsler, Präsident der Ortsbürgerkommission, hat die Vorschläge am Ideenabend entgegengenommen und für die NFZ zusammengefasst.
«Aus meiner Sicht waren da viele gute Ideen dabei», so Amsler. So regte ein Kaister an, den Charakter und Charme der Schmitte beizubehalten und nicht allzu viel daran zu sanieren. Das Gebäude solle so wie es heute ist als Zeitzeuge erhalten bleiben. Innen wie aussen. Vorstellbar ist auch, die Schmiede als Galerie für kleine, kulturelle Anlässe zu nutzen. Die Idee kam auch auf, hier regelmässig wiederkehrende Anlässe wie etwa «den Schmitte-Apéro» oder im ausgebauten Schopf das «Ortsbürgerstübli» anzubieten.
Eventuell eine IG Schmitte
Ein Anwesender machte den Vorschlag, eine Trägerschaft – beispielsweise die IG Schmitte – mit dazugehörendem Pflichtenheft zu bestimmen. Diese IG soll dann für die Förderung von kulturellen Anlässen verantwortlich sein. Zu den vorstellbaren Anlässen, die in der Schmiede-Lokalität stattfinden könnten, wurde Neujahrs- und Weihnachtsevents, Glücks- oder Hobby-Schmieden, Hochzeiten, Klassentreffen, Ferienpass-Durchführungen, Führungen genannt. In Kaisten gibt es mit der «Mühle» bereits einen regelmässig genutzten Galerieraum. Die Schmiede könnte als Ergänzung dazu genutzt werden, meinte ein anderer Teilnehmer. Eine Kombination zu bestehenden Dorfbibliothek wurde ebenfalls als realisierbar erachtet. So könnten hier Lesungen durchgeführt wird.
«Die Ortsbürgerkommission wird an den kommenden Sitzungen nun die verschiedenen Ideen besprechen und beraten, und dem Gemeinderat dann einen Antrag für die Umsetzung einreichen», so Josef Amsler. Geplant sei, dass die (baulichen) Massnahmen dann primär im 2018 umgesetzt werden sollen. Bis Mitte 2017 muss das Budget dazu vorliegen.